Algorithmus hilft beim Networking

Erstmals findet die Automechanika in diesem Jahr als Hybridveranstaltung statt. Neben einer komprimierten Ausstellung vom 14. bis 16. September in der Halle 3.0 in Frankfurt bietet die Messe allen Teilnehmern die Möglichkeit, sich digital zu präsentieren und zu vernetzen.

"Alles ist anders" sagte Automechanika-Direktor Oliver Mußhoff bei der Vorstellung des Messekonzepts 2021. Alle Aussteller können sich rein digital präsentieren. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, mit einem kleinen Stand vor Ort in Frankfurt vertreten zu sein. Diese Option wollen drei Viertel der bisher angemeldeten Aussteller nutzen, sagte Mußhoff.

Die Messe Frankfurt habe "viel Geld, Zeit und Herzblut" in das neue Hybridformat investiert, sagte Michael Johannes, Geschäftsbereichsleiter Mobility & Logistics der Messe Frankfurt. Die ersten Erfahrungen mit einer hybriden Messe machte man 2020 in Schanghai. 580.000 Besucher nutzten das Angebot im vergangenen Jahr.

Das globale Networking forciere vor allem die Leadgenerierung, so Johannes. Im Messegeschäft sei die Währung der Zukunft nicht mehr die Zahl der Quadratmeter oder Ausstellerzahl, sondern die der digitalen Zugriffe.

Bisher gibt es zur Automechanika Digital Plus rund 200 Anmeldungen aus etwa 30 Ländern – vor allem aus europäischen Kernländern. "Die Internationalität ist gegeben", sagte Automechanika-Chef Mußhoff. Er hofft auf weitere Anmeldungen, wagte aber keine Prognose. In der Pandemie würden viele Entscheidungen länger dauern.

Unter den bereits angemeldeten Ausstellern, die sich vor Ort und im Netz präsentieren, sind die Unternehmen Schaeffler, Hunter, Liqui Moly, Sata, Mercedes-Benz Gebrauchtteile, Beissbarth, Kärcher, Snap-on, Christ, Washtec und AVL Ditest. Auch der Prüfdienstleister TÜV Rheinland und der Kfz-Gewerbeverband ZDK nehmen hybrid teil.

Rein digital mit von der Partie sind unter anderem die Zulieferer Conti, Elring Klinger, Mahle und Bosch sowie BMW-Originalersatzteile.

Potenzielle Aussteller zögern auch deshalb noch, weil sie keine Vorstellung davon haben, wie eine digitale Messepräsenz tatsächlich aussehen könnte. "Wir verlangen keine digitalen 3-D-Stände", räumte Mußhoff mögliche Bedenken aus. Die Möglichkeiten des Hybridformats werden daher auch in einem Podcast auf der Automechanika-Webseite erläutert.

Ein wichtiger Aspekt von Messen ist das Networking und der persönliche Austausch. Auch das wird bei der Automechanika Digital Plus möglich sein. "Wir bringen Besucher und Aussteller zusammen", kündigte Mußhoff an. Voraussetzung: Jeder Aussteller und Besucher beantwortet bestimmte Fragen zu seinen inhaltlichen Interessen und Schwerpunkten. Ein Algorithmus gleicht diese Angaben ab und findet die Matches für den digitalen Austausch.

Auch bei der Hybrid-Verson der Fachmesse gibt es ein Rahmenprogramm mit der Automechnaika Academy, diversen Workshops, dem Schaden-Talk und einem Seminar zum 3-D-Druck.

Neu sind zwei Programmpunkte: Der Remanufacturing Day am 15. September. Er widmet sich in Kooperation mit dem Verband APRA (Automotive Parts Remanufacturers Association) dem Thema Nachhaltigkeit. Zweites Novum ist die Zukunftswerkstatt 4.0, ein Projekt des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA). Hier werden Aftermarkt-Trends an acht Lernstationen entlang der Customer Journey vorgestellt.

Neu ist 2021 auch, dass sich die Logistikbranche gleichzeitig in Frankfurt trifft. Bei der Hypermotion geht es um Mobilität und Logistik von morgen. Themen sind unter anderm resiliente Lieferketten, Flottenmanagement, predicted services oder IoT-systeme", erklärte Mußhoff.

Und auch 2021 bietet die Automechanika Digital Plus mit dem Innovation Talk eine Plattform für Innovationen – allerdings in diesem Jahr ohne Preisverleihung.

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