Keine Aiways bei Euronics mehr

Der chinesische Automobilhersteller Aiways ist mit seinem innovativen Vertrieb über die Elektronikkette Euronics gescheitert: Die beiden Unternehmen haben ihre Partnerschaft beendet.

Das bestätigte die Elektronikkette: „Aiways hat den Kooperationsvertrag mit der Euronics Deutschland über den Vertrieb von Aiways Fahrzeugen gekündigt“, so Björn Abels, Leiter operativer Einkauf Euronics, gegenüber der Automobilwoche. Aufgrund verschiedener Rahmenbedingungen hätten sich alle Beteiligten geeinigt, die Zusammenarbeit aktuell nicht fortzuführen. Euronics will auch künftig im Automobilvertrieb aktiv sein.

Beim chinesischen Hersteller war zunächst niemand zu erreichen. Das Onlinemagazin „Efahrer.com“ hat über das Thema zuerst berichtet.

Auf der Aiways-Webseite heißt es dazu: „Der stationäre Deutschland Vertrieb von Aiways wird gerade neu verhandelt, daher können Sie aktuell ausschliesslich über unsere Webseite Aiways Fahrzeuge bestellen. Die Auslieferung der bestellten Fahrzeuge wird über die bis dann feststehenden Partner erfolgen.“

An der Partnerschaft mit ATU soll sich nichts ändern: „Wir führen weiter Service- und Garantiearbeiten für Aiways durch, aber Vertriebsaktivitäten sind derzeit nicht geplant“, sagte ein ATU-Sprecher.

Aiways gehört zu den chinesischen Herstellern mit den innovativsten Vertriebskonzepten in Europa. Je nach europäischem Land hat Aiways verschiedene Ansätze und Kanäle: Das geht vom Servicepartner über den klassischen Händler bis Euronics.

In Deutschland vermarktete der Autobauer die Fahrzeuge über seine eigene Webseite und Euronics. Bereits Ende vergangenen Jahres sagte Aiways-Europachef Alexander Klose der Automobilwoche: „Für uns ist es denkbar, dass wir noch andere Player in unser Vertriebsnetz aufnehmen. Wir haben bereits mit Handelsgruppen und Importeuren gesprochen, die uns flexibel genug erscheinen. Am Ende geht es darum, den Kunden zu erreichen.“

Obwohl der chinesische Hersteller schon seit 2020 auf dem deutschen Markt ist, konnte er bislang nicht Fuß fassen und hat erst wenige hundert Fahrzeuge verkauft. Im Juni zählte das Kraftfahrtbundesamt 15 Neuzulassungen, im gesamten ersten Halbjahr waren es lediglich 39 Stück.

Seit Ende vergangenen Jahres hat der Autobauer einen neuen Chef: Matthew Qiu hat die Führung von Charlie Zhang übernommen, der in den Aufsichtsrat aufrückte.

Aus dem Datencenter:

Partner im Vertrieb chinesischer Marken in Deutschland