Er war Mister Cost-Killer, er war Manager des Jahres, er war der Retter von Nissan, der Auto-Flüsterer, der Macher der Autobranche schlechthin. Und jetzt der Rauswurf. Carlos Ghosn wird von Nissan mit einem deftigen Tritt in den Allerwertesten vor die Tür gesetzt. Der Aufsichtsrat wird keine andere Wahl haben, als sich von seinem Präsidenten und Chairman unverzüglich zu trennen.
Die elende Winzigkeit des menschlichen Egos hat nun auch Carlos Ghosn eingeholt. War es Gier, war es Hybris? Einer der bestverdienenden Automanager der Welt glaubte auf jeden Fall, für ihn müssten andere Spielregeln gelten - seine.
Gut zu wissen, dass im Rechtsstaat Japan auch ein gefeierter, ja geradezu verehrter Meister der Unternehmensführung keine Sonderrechte für sich beanspruchen kann. Der Fall Ghosn wird zweifellos in die Geschichte der Automobilbranche eingehen - eine geradezu griechische Tragödie mit einem sehr, sehr unrühmlichen Ende.