Ab Oktober will Microlino sein kleines Auto in Deutschland verkaufen

Christoph Baeuchle

In der Schweiz ist der Microlino bereits am Start. Nun folgt Deutschland. Derzeit baut der Schweizer Hersteller sein Netz auf.

Mittwoch, 24. August 2022, 10.50 Uhr

Foto: AMAG Gruppe

Bereits am Start: Die AMAG hat drei Standorte für die Microlino in der Schweiz eröffnet. Weitere sollen folgen.

Kleines Fahrzeug mit großen Ambitionen: Im Oktober will der Schweizer Hersteller Microlino mit dem gleichnamigen Leichtfahrzeug in Deutschland an den Start gehen. "Noch im vierten Quartal wollen wir die ersten Fahrzeuge ausliefern", kündigte Co-Gründer Merlin Ouboter an.

Das kleine E-Auto (Segment L7e) in der Tradition der BMW Isetta soll mit Platz für zwei Personen die Lücke zwischen Zweirad und traditionellem Auto schließen. Es wiegt rund 500 Kilo. Innerhalb von vier Stunden ist es an einer Haushaltssteckdose voll geladen. Dann schafft der Microlino bis zu 230 Kilometer und ein Maximaltempo von 90 km/h. Der Preis liegt bei gut 15.500 Euro.

Das Interesse scheint groß: "Wir haben derzeit rund 35.000 Reservierungen, davon kommt die Hälfte aus Deutschland", sagt Ouboter. Für den Microlino ist es der wichtigste Markt. Im nächsten Jahr will der Hersteller in Deutschland zwischen 2500 und 3000 Fahrzeuge verkaufen. "Längerfristig sehen wir ein Potenzial von 7500 bis 10.000 Fahrzeugen pro Jahr", sagt Ouboter.

Deutsches Microlino-Netz im Aufbau

Für den Vertrieb im Agenturmodell sucht Microlino derzeit Partner in Deutschland. "Wir wollen zunächst in den großen Ballungszentren starten: von München über Stuttgart und Düsseldorf nach Hamburg – die klassische Banane", sagt Ouboter. "Plus Berlin." Ziel ist die Zusammenarbeit mit großen Handelsgruppen, die ganze Regionen abdecken.

Investieren müssen die Partner vergleichsweise wenig: ein Einmalinvest in die Corporate Identity plus drei Fahrzeuge je Standort. "Dabei erhalten die Partner die Showroom- und Testfahrzeuge zum Vorzugspreis", sagt Ouboter. Nach einer bestimmten Haltedauer können sie diese als junge Gebrauchte verkaufen.

Im Heimatland Schweiz arbeitet Microlino mit der AMAG Gruppe zusammen. Die Autohausgruppe ist für VW als Importeur in der Schweiz tätig und hat rund 80 eigene Autohäuser. Für den Microlino hat der Händler bislang drei Standorte in Dübendorf (bei Zürich), Bern und Genf eröffnet.

Acht Microlino-Standorte bis Jahresende

"Hier sammeln wir erste Erfahrungen", sagt Frank Böhmerle, CTO AMAG Retail. Weitere sind in Planung. "Strategisch sinnvoll ist eine Erweiterung Richtung Basel und ins Tessin. Bis Jahresende wollen wir acht Standorte haben." Bei Bedarf kommen weitere hinzu.

Rund 3500 Vorbestellungen gibt es in der Schweiz. Böhmerle ist zuversichtlich, viele in einen Kaufvertrag umzuwandeln: "Wir rechnen mit rund 750 Fahrzeugen in 2022 und deutlich mehr in 2023."

Aus dem Datencenter:

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