Der Audi A2 war 1999 seiner Zeit voraus: Zu großen Teilen aus Aluminium gefertigt, feierten ihn die Techniker als Sensation. Die Kunden aber erwärmten sich nie für das teure und kurios geformte Modell. Heute wissen die Ingenieure: Ein Auto aus einem einzelnen Baumaterial bringt wenig. Sinnvoll ist vielmehr die Mischung, um die Vor- und Nachteiles eines jeden Materials zu berücksichtigen und optimal zu nutzen. Carbon etwa ist zwar sehr leicht und sehr stabil. Dafür ist es aber teuer. Eine Voll-Carbon-Karosserie wäre unwirtschaftlich. An besonders belasteten Stellen sind Carbon-Verstrebungen jedoch die beste Lösung.
„Wir wollen die spezifische Stärke jedes einzelnen Werkstoffs nutzen“, erklärt Helmut Stettner den Stand der Technik, Leiter der Audi-Fabrik in Neckarsulm. Dort entsteht seit 1994 das Flaggschiff der VW-Tochter, demnächst in der fünften Generation. Am A8 zeigen Audi-Ingenieure traditionell ihr Können beim Leichtbau. Der Druck auf die Ingenieure ist groß: Immer schärfere Anforderungen an die Sicherheit der Autos machen immer aufwändigere Bauten notwendig. Unweigerlich werden die Modelle dadurch schwerer.
Leichtbau ist deshalb für Audi nicht das Mittel, um am Ende weniger Gewicht auf die Waage zu bringen. Es geht ihnen vielmehr darum, den erzwungenen Zuwachs zu begrenzen. So wird die neue Karosse tatsächlich 282 Kilogramm wiegen, gegenüber 231 Kilo beim Vorgänger. Doch intern heißt es: „Ohne den Leichtbau wäre die Differenz noch deutlich höher ausgefallen.“ Man kann davon ausgehen, dass auch das Gesamtmodell des neuen A8 schwerer wird als der Vorgänger – trotz aller Mühen der Techniker.