Wenn man Menschen schon nicht von Ort zu Ort "beamen" kann, soll es dennoch ähnlich schnell gehen. Darum hat Tesla-Erfinder und Technik-Pionier Elon Musk die Vision, Menschen in einer Kapsel durch einen Vakuum-Tunnel zu jagen. Hyperloop nennt er das. Seine Idee ist, dass die Welt irgendwann mit einem Tunnel-Netz durchzogen sein wird, durch das diese Kapseln mit mehr als 1000 Kilometern pro Stunde durch ein Fast-Vakuum fliegen. Von München könnte man dann in weniger als 30 Minuten in Berlin sein.
Da es derzeit solche Kapseln nicht gibt, hat er vor zwei Jahren einen Wettbewerb ausgerufen, die "Hyperloop-Pod-Competition", bei dem Teams mit ihren Hyperloop-Ideen antreten können. Auch Musks Ingenieure stellen hier immer wieder ihre Kapsel vor - konnten aber bislang nicht überzeugen.
Am Wochenende war es wieder so weit. In Kalifornien, auf Elon Musks SpaceX-Gelände fand die dritte Wettbewerbsrunde statt – und wieder haben Studenten der Technischen Universität München mit ihrer Kapsel gewonnen. Zum dritten Mal. Als schnellste jagten sie ihre Kapsel mit 467 Kilometern pro Stunde durch die Hyperloop-Röhre von 1,6 Kilometern. Rekord. Die Konkurrenz aus Delft und Lausanne konnte da nur staunen.
"Was wir hier sehen, das ist Zeug aus der Zukunft - das ist so aufregend wie die Mondlandung", rief Musk den Münchner Studenten zu.
Schon im vergangenen Jahr waren die Studenten des Teams der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt (WARR) der TU München ungeschlagen – schafften aber nur 324 Kilometer pro Stunde.
Innerhalb des letzten Jahres haben die Studenten ihre Kapsel weiterentwickelt. Sie besteht nut aus kohlefaserverstärkten Kunststoffen und ist nicht einmal mehr zwei Meter lang. Theoretisch könnte sie sogar 600 Stundenkilometer erreichen, sage die TU-Studenten, aber dazu sei wohl die 1,6 Kilometerlange Teststrecke zu kurz. Man teste mit dieser kleine Kapsel derzeit das grundlegende Konzept, um Kapseln überhaupt durch eine solche Röhre jagen zu können. Menschen kann sie derzeit noch nicht transportieren.
Damit ist die Hyperloop-Pod-Competition aber noch längst nicht vorbei. Wie nun zu hören ist, will Musk den nächsten Wettbewerb unter die Erde verlegen. Dazu gräbt er gerade auf dem SpaceX-Gelände mit dem Bohrer seiner Firma The Boring Company einen Tunnel in die Erde, in den dann die Hyperloop-Röhre verlegt werden soll.
Lesen Sie auch:
Tesla verklagt die Bundesrepublik Deutschland