Nach vorläufigen Veröffentlichungen der jeweiligen nationalen Automobilverbände lagen die Neuzulassungen im Dezember mit gut 940.000 Pkw um 8,5 Prozent unter denen des Vorjahres. Damit schloss das Jahr mit zirka 14,21 Millionen Neuzulassungen ab, ein Minus von 0,8 Prozent.
Der Rückgang im Dezember kam nicht überraschend, da der Monat in vielen Ländern weniger Arbeitstage hatte als im Vorjahr.
Die Umstellung auf den WLTP-Prüfzyklus hatte in den vergangenen Monaten zu deutlich niedrigeren Neuzulassungen geführt. Obwohl es im Juli und insbesondere im August massive vorgezogene Neuzulassungen seitens der Händler gegeben hatte, reichten diese nicht, die folgenden schlechten Monate zu kompensieren. Zu viele Modelle waren aufgrund fehlender Zertifizierung nicht verfügbar.
Nach Berechnungen der Automobilwoche fehlen in Westeuropa dadurch weit über 200.000 Pkw in der Neuzulassungsstatistik.
Im Dezember gab es bereits punktuelle Nachholeffekte und auch die kommenden Monate werden dadurch positiv beeinflusst sein. Allerdings wird der positive Effekt geringer sein als die aus 2018 fehlenden Zulassungen. Viele potenzielle Neuwagenkäufer werden sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt eingedeckt haben.
Auch wenn Westeuropa in Summe 2018 ins Minus rutschte, zwei der fünf großen Märkte konnten ihre Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahr steigern. Spanien schloss mit einem Plus von sieben Prozent ab. Aber auch hier machte sich das WLTP-Chaos in der zweiten Jahreshälfte bemerkbar. Bis Mitte vergangenen Jahres betrug das Plus noch über elf Prozent.
Frankreich hat zusätzlich zu dem WLTP-Problem mit innenpolitischen Unruhen zu kämpfen. Die Proteste der “Gelbwesten“ legten zum Jahresende das öffentliche Leben nahezu lahm – ein Resultat war ein Minus von 14,5 Prozent bei den Neuzulassungen im Dezember. Trotzdem wurde im Gesamtjahr ein Plus von drei Prozent registriert, allerdings mit negativer Tendenz in den vergangenen Monaten.