Es gab eine Zeit beim Übergang zur Elektromobilität, da wurde der ehemalige Bosch-Chef Volkmar Denner immer wieder gefragt, warum Bosch eigentlich nicht selbst Autos baue. „Könnten wir leicht, aber wir wollen unseren Kunden keine Konkurrenz machen“, war sinngemäß die Antwort.
Bosch, aber auch Continental und ZF sind nicht nur einfache Zulieferer, sondern riesige Tech-Konzerne mit zusammen Hunderttausenden Mitarbeitern, die auf Augenhöhe mit den Herstellern agieren und oft hinter neuen Technologien stecken, die VW, BMW oder Mercedes stolz für ihre Modell-Premieren ankündigen – vom automatisierten Einparken bis zum Curved Display, vom Fahrzeugcomputer bis zur Innenraumüberwachung mit Kameras.
In der Vergangenheit ließ sich mit Automobilkomponenten gutes Geld verdienen. Doch das Ende des Verbrenners und der Übergang zum software-definierten Fahrzeug fordern von den Unternehmen, sich neu zu erfinden und im globalen Wettbewerb zu behaupten.
Die hohen Vorleistungen für die neuen Technologien sowie Preiskapriolen beim Einkauf von Rohstoffen und Material machen ein profitables Wirtschaften am Hochlohnstandort Deutschland immer schwerer – zumal in der Elektromobilität gerade bei deutschen Herstellern die erforderlichen Stückzahlen fehlen. Hinzu kommt die asiatische Konkurrenz, die mit anderen Kostenstrukturen arbeitet.