Modelle, Marken, Rankings: Was für 2024 und 2025 zu erwarten ist und wer bei E-Autos, Verbrennern und Hybriden dominiert.
Schoss in der Zulassungsstatistik für E-Autos im Juli nach oben: der Skoda Enyaq.
Die Neuzulassungsstatistik zeigt für den Juli einen leichten Rückgang der gesamten Neuzulassungen, ein ähnliches Niveau wie im Vorjahr für die reinen Verbrenner, eine dynamische Entwicklung für die Hybride und einen deutlichen Rückgang von fast 37 Prozent für die reinen E-Mobile.
Der Marktanteil liegt im Juli bei 12,9 Prozent, kumuliert nach sieben Monaten bei 12,6 Prozent. Im Gesamtjahr 2023 – mit dem Umweltbonus – erreichten die BEVs noch einen Marktanteil von 18,4 Prozent.
Dieses niedrigere Niveau war mit dem abrupten Ende des Umweltbonus eigentlich vorhersehbar gewesen und sollte die Entscheidungsträger nun nicht überraschen. Betrachtet man die Entwicklung der Stromer seit Anfang dieses Jahres, zeigt sich nach einem Einbruch im Januar, dass sich unter den neuen Rahmenbedingungen die Marktanteile bei zwölf bis 13 Prozent stabilisieren.
Für den Rest des Jahres wird mit einer ähnlichen Entwicklung gerechnet. So erwartet die Automobilwoche für das Gesamtjahr zirka 360.000 BEV-Zulassungen, was einem Marktanteil von knapp 13 Prozent entspricht. Dies wären gut 30 Prozent weniger als im Vorjahr, über 20 Prozent weniger als 2022 und etwas mehr als 2021.
Sollten die Rahmenbedingungen für E-Autos unverändert bleiben, erwartet die Automobilwoche auch 2025 kaum Verbesserung. Im kommenden Jahr ist dann mit 495.000 E-Autos bei insgesamt 2,95 Millionen Neuzulassungen zu rechnen.
Die Top-Modelle bei den BEVs liegen im Juli sehr eng beieinander. Nummer eins ist Teslas Model Y, dahinter folgen Skoda Enyaq, Seat Born, MG 4 und die Elektroversion des Fiat 500. Die ersten vier Modelle sind ausschließlich als BEVs verfügbar, der Fiat 500 kommt auf 51 Prozent Elektroanteil.
Diese Top 5 Modelle machen 26 Prozent der BEV-Zulassungen aus, die Top 15 kommen auf 62 Prozent Das zulassungsstärkste deutsche E-Mobil ist die Elektroversion des BMW X1, die 38 Prozent des Gesamtmodells ausmacht.
In den vergangenen zwölf Monaten gab es 31 neue BEV-Modelle. Das erfolgreichste Modell im Juli ist der Volvo EX30, gefolgt vom VW ID.7.
BMW kommt im Juli auf 14,0 Prozent aller BEV-Zulassungen, gefolgt von VW (11,6 Prozent) und Mercedes mit 9,0 Prozent. Auf den Plätzen vier und fünf folgen Tesla und Audi.
Deutsche Marken sind aktuell mit 38 Modellen vertreten und machen die Hälfte der BEV-Zulassungen aus. Die chinesischen Marken, angeführt von MG, sind bei den BEVs mit 18 Modellen von sieben Marken vertreten und kommen auf 6,5 Prozent aller Stromer-Neuzulassungen.
Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride (PHEV) leiden ebenfalls weiter unter dem vollständigen Wegfall des Umweltbonus. Sie kommen im Juli zwar auf ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr, gegenüber 2022 beträgt das Minus aber 38 Prozent. Der Marktanteil liegt bei 6,2 Prozent und ist damit weniger als halb so hoch wie der der BEVs.
Mercedes (Marktanteil: 25,5 Prozent) behauptet sich im Juli an die Spitze der PHEV-Marken vor BMW (14,0 Prozent). Auf Platz drei liegt Volvo mit 13,9 Prozent Marktanteil, vor Ford (8,2 Prozent) und Audi mit 7,9 Prozent aller PHEV-Zulassungen.
Mercedes ist die einzige Marke, die bei den PHEVs sowohl Benzin- als auch Dieselmotorisierungen im Angebot hat. Der Anteil der Selbstzünder bei den Mercedes-PHEVs beträgt 40 Prozent. Der Dieselanteil bei den PHEVs insgesamt beträgt allerdings nur zehn Prozent.
Unter den Top 15 PHEV-Modellen sind elf Modelle deutscher Marken. An der Spitze liegt der Ford Kuga vor den Mercedes-Modellen GLK, GLC und E-Klasse. Danach folgen der Volvo XC 60 und die Mercedes C-Klasse. Die Top 15 PHEV-Modelle machen 59 Prozent der Zulassungen aus. Die Top 5 kommen auf 30 Prozent.
Die normalen Hybride (HEV) können sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 22 Prozent verbessern. 65.059 Neuzulassungen bedeuten einen Marktanteil von 27,3 Prozent. Es ist der höchste Wert der jemals beobachtet wurde.
Ebenso wie bei den PHEVs ist Mercedes auch bei den Hybriden ohne Stecker mit 16,8 Prozent Marktanteil die Nummer eins, vor BMW (13,6 Prozent). Audi kommt mit 12,6 Prozent auf Rang drei. Mercedes hat bei seinen HEVs einen Dieselanteil von 37 Prozent, BMW kommt auf 74 Prozent und bei Audi sind es 52 Prozent. Insgesamt haben ein Viertel aller neuen HEVs einen Dieselmotor.
Von den Top 15 HEV-Modellen gibt es elf Modelle sowohl mit Diesel- als auch mit Benzinantrieb, die übrigen vier Modelle werden mit alleiniger Benzinmotorisierung angeboten.
An der Spitze der HEVs liegt der Toyota Yaris mit ausschließlicher Benzinmotorisierung. Dahinter folgen Audi A4 (55 Prozent Dieselanteil), Audi A6 (69 Prozent Dieselanteil), Mercedes GLK. GLC (60 Prozent Dieselanteil) und der Toyota Corolla mit ausschließlicher Benzinmotorisierung.
Die Top 15 Modelle machen 41 Prozent aller HEVs aus, die Top 5 kommen auf 17 Prozent.
Die Neuzulassungen von Pkw mit ausschließlichem Benzinantrieb steigen im Juli gegenüber dem Vorjahr um 47 Pkw an und der Marktanteil liegt mit 35,0 Prozent leicht (0,7 Punkte) über Vorjahr.
Hinter Marktführer VW (23,1 Prozent Marktanteil) liegt Opel (11,7 Prozent) vor Skoda (10,1 Prozent) und Seat (9,5 Prozent) auf dem zweiten Platz. Audi komplettiert mit 7,3 Prozent an allen Benzinern die Top Fünf.
Von den Top 15 Benziner-Marken hat Opel mit 80 Prozent den höchsten markeninternen Benzinanteil. Dahinter folgen Mitsubishi (71 Prozent) und Dacia mit 68 Prozent. Marktführer VW kommt auf 47 Prozent.
Das erfolgreichste Modell mit ausschließlicher Benzinmotorisierung ist im Juli der VW T-Roc mit 7.017 Neuzulassungen. Dahinter liegt mit großem Abstand der Opel Corsa (3.819 Neuzulassungen) vor dem VW T-Cross mit 3.136 Neuzulassungen. Platz vier und fünf belegen der VW Polo und der Skoda Karoq.
Die reinen Diesel-Pkw kommen auf 43.107 Neuzulassungen und legen leicht um ein Prozent zu. Der Marktanteil beträgt 18,1 Prozent; nach 17,5 Prozent im Vorjahr. VW dominiert den reinen Dieselmarkt mit einem Anteil von 35,0 Prozent noch stärker als den Markt der Benziner.
Den zweiten Platz belegt Skoda (Anteil: 17,2 Prozent) vor Mercedes (11,8 Prozent). Abgeschlagen auf Platz vier und fünf, liegen Ford (7,1 Prozent) und Fiat mit einem Anteil von 7,0 Prozent.
Im Juli erobert der Skoda Octavia die Spitzenposition vor VW Tiguan bei den Dieselmodellen. Hinter diesen beiden Modellen folgt der VW Transporter vor dem Fiat Ducato und dem VW Passat. Insgesamt liegt der Anteil der deutschen Marken an den Diesel-Zulassungen bei 62 Prozent.
Die Top 15 Modelle machen bereits 66 Prozent aller Dieselzulassungen aus. Zum Vergleich: Die 15 erfolgreichsten Modelle bei den Benzinern kommen auf einen Anteil von 48 Prozent. Damit weist der Dieselmarkt die höchste Konzentration auf wenige Modelle aller Abtriesarten auf.
Im Juli gibt es in der KBA-Statistik acht Marken mit 84 Modellen, die nur mit einem klassischen Verbrennungsmotor Neuzulassungen erzielten. Zehn Marken mit 62 Modellen haben ausschließlich Zulassungen bei den reinen E-Mobilen, 53 Modelle bei den BEV-Zulassungen waren auch mit anderen Antriebsarten verfügbar. 16 Marken decken mit ihrem Modellangebot alle fünf Antriebsarten ab. Allerdings sind es nur neun Modelle, die mit allen Antriebsarten verfügbar sind.
Insgesamt werden die deutschen Neuzulassungen im Juli zu 53 Prozent von den klassischen reinen Verbrennern beherrscht. Dazu kommen noch einmal 34 Prozent Hybride, die ja ebenfalls mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind.
Von den Top 20 Marken im Gesamtmarkt weisen elf Marken einen Anteil an alternativen Antriebsarten von über 50 Prozent auf. Darunter befinden sich mit Mercedes, BMW, Audi und Ford vier deutsche Hersteller.
Die Marken- und Modellvielfalt ist in den einzelnen Antriebsarten weiterhin sehr unterschiedlich. Die meisten Marken (47) und Modelle (199) gibt es bei den Benzinern. Durchschnittlich hat jede Marke somit 4,2 Modelle im Angebot. Beim Diesel teilen sich aktuell 30 Marken mit 95 Modellen den Markt. Es ist die geringste Markenvielfalt aller Antriebsarten.
Bei den PHEVs ist das Marken- und Modellangebot ähnlich (drei Marken und vier Modelle mehr). Das zweithöchste Modellangebot haben die HEVs mit 149 Modellen von 35 Marken.
Mit 4,3 Modellen ist die durchschnittliche Anzahl an Modellen pro Marke nur geringfügig höher als bei den Benzinern. Bei den BEVs sieht es ganz anders aus: Hier kommen im Juli 115 Modelle von 45 Marken. Das durchschnittliche Modellangebot pro Marke ist mit 2,6 Modellen das Geringste aller Antriebsarten.
