Beliebteste E-Autos: Tesla im Oktober nur auf Platz sieben

Die Diskussion um Verbrenner-Aus und Hochlauf der Elektromobilität prägen die Branche. In den Neuzulassungen verfestigt sich derweil der Trend weg von Diesel und Benziner. Im Oktober machten die sogenannten alternativen Antriebe – Elektro, Plug-in-Hybride und Mild-Hybride – laut Kraftfahrbundesamt (KBA) mehr als 50 Prozent der Registrierungen aus. 

Dies war zwar auch in der Vergangenheit schon in einigen Monaten der Fall, aber nur dann, wenn es aufgrund von Änderungen beim Umweltbonus zu vorgezogenen Neuzulassungen gekommen war. Seit diesem Jahr fördert der Staat nicht mehr – der Trend weg vom klassischen Verbrenner scheint sich dennoch zu verfestigen.

Allerdings gilt auch: Die deutliche Mehrzahl der sogenannten alternativen Antriebe kommt als Plug-in daher, verfügt also über Benzin- oder Dieselaggregat. 

Bei Elektroautos war klar, dass nach Auslaufen der Förderung im laufenden Jahr das Niveau deutlich niedriger sein würde. 2023  erreichten die E-Mobile einen Marktanteil von 18,4 Prozent. Im Januar dieses Jahres fiel er dann auf 10,5 Prozent, erholte sich in den Folgemonaten etwas und erreichte nach neun Monaten 13,1 Prozent.

So sind die 15,3 Prozent Marktanteil im Oktober – nach mehr als 16 Prozent im September – Zeichen einer Aufwärtsentwicklung.

Der Trend dürfte sich im kommenden Jahr fortsetzen – obwohl ein ein neues Förderprogramm unwahrscheinlicher denn je scheint. Dafür sorgen Ampel-Aus, Neuwahlen und die darauf folgende Periode der Regierungsbildung. Jedoch müssen die Hersteller wegen deutlich reduzierter CO2-Flottengrenzwerte ihre BEV-Anteile 2025 dennoch deutlich erhöhen, um hohe Strafzahlungen zu vermeiden.

Für einige Marken wird es deswegen schwierig, dies ohne Zusammenarbeit mit anderen Marken (Pooling) zu erreichen. So oder so wird sich der preisliche Abstand zwischen klassischen Verbrennern und E-Mobilen verringern – zum Teil dadurch, dass Benziner und Diesel teurer werden. VW und Audi beschritten jüngst diesen Weg.

Die ersten vier Modelle bei den BEVs kommen im Oktober aus dem VW Konzern und sind ausschließlich als BEVs verfügbar. Nummer eins ist der Skoda Enyac vor VW ID.7, dahinter folgen VW ID4, ID5, und der Seat Born.

Die Privatkundenanteile dieser vier reinen E-Mobile sind im Oktober teilweise sehr unterschiedlich. Beim Enyac beträgt er 17 Prozent, beim ID.7 elf Prozent, der ID.4, ID.5 kommt auf 21 Prozent und beim Born erreicht er 85 Prozent. Was im Umkehrschluss heißt: Das Flottengeschäft treibt derzeit vor allem die BEV-Neuzulassungen. 

Der Seat Born verzeichnet deutlich mehr private Neuzulassungen als die drei anderen Volkswagen-Modelle zusammen. An fünfter Stelle liegt der Mercedes GLA mit einem BEV-Anteil von 46 Prozent.

Die Top-5-Modelle machen 32 Prozent der BEV-Zulassungen aus, die Top 15 kommen auf 61 Prozent. In den vergangenen zwölf Monaten gab es 36 neue BEV-Modelle. Das erfolgreichste Modell unter den Newcomern im Oktober ist der Porsche Macan, gefolgt vom Ford Explorer und dem Volvo EX 30.

VW kommt im Oktober auf 18,7 Prozent aller BEV-Zulassungen, gefolgt von Mercedes (11,3 Prozent) und BMW mit 10,1 Prozent. Auf den Plätzen vier und fünf folgen Skoda und Seat. Tesla liegt mit einem Anteil von 4,5 Prozent an den BEVs hinter Audi auf Rang sieben.

Deutsche Marken sind aktuell mit 40 Modellen vertreten und machen 59 Prozent der BEV-Zulassungen aus. Damit haben sie einen etwas höheren Anteil als an den gesamten Neuzulassungen (56 Prozent). Die chinesischen Marken, angeführt von MG, sind bei den BEVs mit 17 Modellen von sieben Marken vertreten und kommen auf 3,7 Prozent aller Stromer-Neuzulassungen.

Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride (PHEV) kommen im Oktober auf ein Plus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Marktanteil beträgt 8,3 Prozent. Nach den ersten neun Monaten lag er mit 6,3 Prozent deutlich niedriger. 

Mercedes (Marktanteil: 20,3 Prozent) behauptet sich im Oktober an die Spitze der PHEV-Marken vor Volvo (15,7 Prozent). Auf Platz drei liegt BMW mit 12,9 Prozent Marktanteil, vor VW (12,4 Prozent) und Seat mit 6,6 Prozent aller PHEV-Zulassungen. 

Unter den Top 15 PHEV-Modellen sind zehn Modelle deutscher Marken. An der Spitze liegt aber der Volvo XC60 vor der Mercedes E-Klasse mit einem Dieselanteil von 57 Prozent, dem VW Tiguan, dem Mercedes GLK, GLC, dem Volvo XC90 und dem VW Passat. Die Top 15 PHEV-Modelle machen 60 Prozent der Zulassungen aus. Die Top 5 kommen auf 30 Prozent.

Die normalen Hybride (HEV) können das Vorjahresergebnis um 14 Prozent übertreffen. 65.672 Neuzulassungen bedeuten einen Marktanteil von 28 Prozent. Es ist der zweithöchste Wert der jemals beobachtet wurde. 

Ebenso wie bei den PHEVs ist Mercedes auch bei den Hybriden ohne Stecker mit 16,3 Prozent Marktanteil die Nummer eins, vor BMW (12,8 Prozent). Audi kommt mit 11,7 Prozent auf Rang drei vor Toyota und VW. Mercedes hat bei seinen HEVs einen Dieselanteil von 33 Prozent, BMW kommt auf 65 Prozent und bei Audi sind es 58 Prozent. Insgesamt haben 23 Prozent aller neuen HEVs einen Dieselmotor. 

Von den Top 15 HEV-Modellen gibt es acht Modelle sowohl mit Diesel- als auch mit Benzinantrieb, die übrigen sieben Modelle werden mit alleiniger Benzinmotorisierung angeboten. 

An der Spitze der HEVs liegt der Toyota Yaris mit ausschließlicher Benzinmotorisierung. Dahinter folgen Audi A6 (79 Prozent Dieselanteil), Toyota Corolla (nur Benzinmotorisierung), Mercedes GLK, GLC (60 Prozent Dieselanteil) und der BMW X3 mit 68 Prozent Dieselanteil. 

Die Neuzulassungen von Pkw mit ausschließlichem Benzinantrieb steigen im Oktober gegenüber dem Vorjahr um 2.618 Pkw (plus vier Prozent) und der Marktanteil liegt mit 32 Prozent deutlich (4,4 Punkte) unter dem des Vorjahres und auch leicht unter dem der ersten neun Monate.

Hinter Marktführer VW (24,6 Prozent Marktanteil) liegt Opel (13,8 Prozent) vor Skoda (9,7 Prozent) und Seat (7,7 Prozent) auf dem zweiten Platz. Audi komplettiert mit 6,6 Prozent an allen Benzinern die Top Fünf. 

Von den Top 15 Benziner-Marken hat Opel mit 78 Prozent den höchsten markeninternen Benzinanteil. Dahinter folgen Mitsubishi (71 Prozent) und Dacia mit 60 Prozent. Marktführer VW kommt auf 42 Prozent.

Das erfolgreichste Modell mit ausschließlicher Benzinmotorisierung ist im Oktober der VW T-Roc mit 5.172 Neuzulassungen. Dahinter liegt der Opel Corsa (4.291 Neuzulassungen) vor dem VW Golf mit 3.660 Neuzulassungen. Platz vier und fünf belegen der VW Polo und der Opel Astra.

Die reinen Diesel-Pkw kommen auf 36.172 Neuzulassungen und legen gegenüber dem Vorjahr um unterdurchschnittliche vier Prozent zu. Der Marktanteil beträgt 15,6 Prozent. Nach den ersten neun Monaten dieses Jahres lag er bei 17,9 Prozent. 

VW dominiert den reinen Dieselmarkt mit einem Anteil von 34,7 Prozent noch stärker als den Markt der Benziner. Den zweiten Platz belegt Skoda (Anteil: 15,8 Prozent) vor Mercedes (11,8 Prozent). Auf Platz vier und fünf liegen Ford (6,6 Prozent) und Fiat mit einem Anteil von 4,9 Prozent. 

Im Oktober blieb der VW Tiguan an der Spitze der Dieselmodelle vor dem Skoda Octavia. Hinter diesen beiden Modellen folgt der VW Passat vor dem VW Transporter und dem Fiat Ducato. 

Insgesamt liegt der Anteil der deutschen Marken an den Diesel-Zulassungen bei 63 Prozent. Die Top 15 Modelle machen bereits 63 Prozent aller Dieselzulassungen aus. Zum Vergleich: Die 15 erfolgreichsten Modelle bei den Benzinern kommen auf einen Anteil von 49 Prozent. Damit weist der Dieselmarkt die höchste Konzentration auf wenige Modelle aller Antriebsarten auf.