Rad an Rad rasen zwei hochgerüstete Rallye-Buggys durch die Wüste Saudi-Arabiens, schenken sich keinen Millimeter Platz. Mit Vollgas geht es durch Dünen und über steinige Pisten. Während der Sand an den Seiten nur so wegspritzt, donnern die beiden Rennboliden über die Ziellinie. Das PS-Spektakel „Desert X Prix“ Mitte Februar in Dschidda erhielt weitaus weniger Aufmerksamkeit als der Saisonstart der Formel 1 im März oder der Auftakt der neuen Formel-E-Saison an Ostern. Doch die Rennserie Extreme E mit ihren Offroad-Duellen gilt für viele – trotz Vollgas – als Vorreiter für nachhaltigen Rennsport.
2021 gegründet vom spanischen Geschäftsmann Alejandro Agag, der auch schon die Formel E aus der Taufe hob, startete die Extreme E als Rennserie mit vier Zielen: das Umweltbewusstsein weltweit stärken, den CO2-Fußabdruck im Motorsport senken, im Rahmen der eigenen Rennen zu mehr Klimaschutz aufrufen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen weltweit anmahnen. Was kurios und auf den ersten Blick unvereinbar mit Motorsport klingt, verfängt bei den Fans: In den ersten drei Saisons stieg das weltweite Interesse laut einer YouGov-Studie von 102,8 auf 144,4 Millionen Zuschauer an.