Mit dem Elroq bringt Skoda sein nächstes Elektroauto auf den Markt. Das Verkaufsziel des kleinen SUVs ist äußerst ambitioniert. Warum CEO Klaus Zellmer auf einen Erfolg hoffen muss.
Das neue E-Modell Elroq und samt Skoda-Führung. Im Bild (v. li.): Chefdesigner Oliver Stefani, Marketingchef Martin Jahn, Entwicklungsvorstand Johannes Neft, Personalvorständin Maren Gräf, CEO Klaus Zellmer, Finanzchef Holger Peters, Produktionsvorstand Andreas Dick und Beschaffungschef Karsten Schnake.
Die Tarnfolie ist herunter. Skoda hat in Prag den neuen Elroq enthüllt. Der tschechische Autohersteller will mit dem Modell – dem kleinen Bruder des Enyaq – Elektromobilität erschwinglich machen.
Der batterieelektrische SUV wird 33.900 Euro kosten und damit preiswerter sein als viele andere E-Modelle im Markt – auch derer aus dem VW-Konzern.
Allerdings hat die Schwestermarke VW kurz vor der Elroq-Weltpremiere angekündigt, ihren ID.3 für eine gewisse Zeit in Deutschland ebenfalls für rund 33.000 Euro anzubieten.
Mit dem gewährten VW-E-Mobilitätsbonus liegt der Preis sogar bei unter 30.000 Euro. Dabei gilt als Maßgabe im Konzern, dass Skoda unterhalb von VW positioniert sein soll. Laut Skoda spielen die beiden Modelle auf MEB-Plattformbasis aber in unterschiedlichen Segmenten.
Während der ID.3 als Stadtauto gilt, baut Skoda den Elroq als Kompakt-SUV (Skoda-intern "A Main Segment" genannt). Beide sind zudem auf unterschiedlich großen MEB-Plattformen gebaut.
Der Elroq soll Ende des Jahres auf den Markt kommen. Dann ist die Preisaktion für den ID.3 wieder vorbei. Der Durchschnittspreis von Elektroautos liegt aktuell noch bei etwas mehr als 40.000 Euro. Vor allem neue chinesische Autobauer kommen aber gerade vermehrt mit preiswerten Modellen nach Europa, gegen die sich Skoda mit dem Elroq nun aufstellt.
Skoda Elroq.
Das neue Skoda-Modell will keineswegs Billigprodukt sein. Neue Designsprache, großer Touchscreen, viele digitale Assistenten bis hin zum Head-up-Display. Das Modell ist 4,48 Meter lang und damit knapp 20 Zentimeter kürzer als der Enyaq.
Die Varianten reichen von 170 PS bis 299 PS. Es ist das erste Modell, das mit dem neuen "Modern solid"-Design versehen ist. Das neue Erscheinungsbild soll "die Wertigkeit des Fahrzeugs unterstreichen", sagte Skodas Entwicklungsvorstand Johannes Neft am Rande der Weltpremiere.
Skoda-CEO Klaus Zellmer ist überzeugt: "Wir haben den Elroq so konzipiert, dass er ein sehr attraktiver und wettbewerbsfähiger Einstieg in das Segment der kompakten SUVs ist, dem beliebtesten Teilsegment in Europa."
Skoda folgt damit dem, was ohnehin Erfolg hat: Kompakt-SUVs sind das Segment, das auch beim Verbrenner europaweit am meisten zieht und höchste Absatzvolumina verspricht. Und: Der Elroq liegt preislich auf Augenhöhe mit Verbrenner-Modellen, während sonst für gewöhnlich BEVs noch deutlich teurer sind. Hier ist es Skodas Ziel, Preisparität zu erreichen.
Skoda Elroq.
Zellmer braucht den Erfolg des Elektroautos, denn der Verbrenner-starken Marke drohen sonst – wie anderen Autobauern auch – Strafzahlungen in der EU wegen zu hohem CO2-Ausstoß in der Flotte. Eine Absatzprognose kolportiert Skoda aber noch nicht.
"Um die härteren CO2-Flottenlimits 2025 einzuhalten, erweitern wir unsere Elektrofamilie und bringen neue Plug-in-Hybride. Diese möglichen Strafen sind eine große Herausforderung für Autohersteller, weil wir für eine Kaufentscheidung zahlen würden, die letztlich die Kunden treffen", sagte Zellmer in einem Automobilwoche-Interview im April 2024.
Skoda hatte bislang nur den Enyaq (plus Varianten) im Programm. Das größere SUV verkauft sich gut, war im August nur knapp hinter Teslas Model Y das zweit meiste zugelassene E-Auto in Deutschland.
Der Enyaq erhält 2025 ein umfangreiches Facelift. Im Jahr 2026 soll der elektrische Kleinwagen Epiq auf die Straße kommen. Von 2027 an ist zudem der große Siebensitzer-SUV erhältlich. Und 2028 könnte Skoda mit einem Kleinstwagen, einem Mini-Stromer, nachlegen. Der würde dann sicher unter 30.000 Euro kosten.
