Der schwedisch-chinesische Elektroautobauer Polestar hat sich ein Ziel gesetzt, das mit der ersten Mondlandung vergleichbar ist: Bis 2030 will der Hersteller ein Auto entwickeln und bauen, das von der Rohstoffgewinnung bis zum Verlassen des Montagewerkes rundum klimaneutral produziert wurde.
Polestars Nachhaltigkeitschefin Fredrika Klarén erklärte dazu: „Unsere Fahrzeuge sind elektrisch, also müssen wir uns keine Sorgen über Verbrennungsmotoren machen, die giftige Emissionen produzieren – aber das bedeutet nicht, dass unsere Arbeit getan ist. Wir werden jetzt daran arbeiten, alle Emissionen, die bei der Produktion entstehen, zu beseitigen."
Klarén räumt ein, dass die Herausforderungen an dieses Ziel enorm sind. Aber genau darin liege der Ansporn, betont sie: "Dies ist eine historische und aufregende Zeit für Autohersteller. Wir haben nun die Gelegenheit, es besser zu machen und den Traum von klimaneutralen, zirkulären und schönen Autos zu verwirklichen."
"Wir setzen auf exponentielle Technologien"
Polestar-Vorstandschef Thomas Ingenlath ist der Ansicht, dass kompensatorische Ansätze zur Erreichung von Klimazielen im Prinzip ein Selbstbetrug seien. „Offsetting ist nicht mehr als eine Ausflucht", so Ingenlath.
„Indem wir die Herausforderung annehmen, ein komplett klimaneutrales Auto zu schaffen, zwingen wir uns, über das hinauszugehen, was heute möglich ist. Wir müssen alles in Frage stellen, innovativ sein und auf exponentielle Technologien setzen, wenn wir das ‚Design towards Zero‘-Ziel erreichen wollen."
Ingenlath bezieht sich damit insbesondere auf Volkswagen. Die Wolfsburger hatten beim Start des E-Autos ID.3 erklärt, das Fahrzeug sei im Prinzip bereits klimaneutral hergestellt worden, weil Volkswagen dafür verschiedene kompensatorische Projekte unterstütze.
Hinweise, wie etwa die Rohstoffgewinnung für die zahlreichen Komponenten eines modernen Automobils klimaneutral bewerkstelligt werden kann, gab Polestar zunächst nicht.
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