Bosch will durch Künstliche Intelligenz (KI) zukünftig Anomalien und Störungen bei der Produktion verhindern. In diesem Jahr soll dazu weltweit ein neues System in rund 50 Werken der Bosch-Antriebssparte und an über 800 Fertigungslinien eingeführt werden, wie der Konzern mitteilte. Anschließend plant Bosch, die KI unternehmensweit in seinen rund 240 Werken einzusetzen.
Das Bosch Center for Artificial Intelligence (BCAI) hat demnach ein KI-basiertes System entwickelt, das Probleme bei der Fertigung frühzeitig erkennt. So soll der Ausschuss reduziert und die Produktqualität erhöht werden. Die KI nutzt unter anderem Kameras, die entlang von Fertigungslinien die einzelnen Produktionsschritte aufzeichnen.
Bolle: "Kosteneinsparungen in Millionenhöhe"
Bosch-Geschäftsführer Michael Bolle ist der verantwortliche Chief Digital Officer und Chief Technology Officer. Ihm zufolge werden durch den Einsatz des Systems Fabriken effizienter, produktiver und umweltfreundlicher. Darüber hinaus verspricht er sich einen finanziellen Nutzen: "Unsere neue KI-Lösung sorgt in Werken für Kosteneinsparungen in Millionenhöhe."
In Pilotwerken, in denen die KI bereits testweise zum Einsatz komme, lassen sich demnach pro Jahr zwischen einer und zwei Millionen Euro einsparen. Im Hildesheimer Werk habe man die Taktzeiten der Linien zum Beispiel um rund 15 Prozent gesenkt. An dem Standort sind unter anderem die Bereiche Car Multimedia, Electrical Drives und Automotive Aftermarket angesiedelt.
Vermarktung der IT-Lösung
Zusätzlich zum Einsatz in eigenen Werken will Bosch KI-basierte Lösungen auch anderen Unternehmen anbieten. Zu den Anwendungen in der Fertigung zählen laut Mitteilung die automatisierte optische Inspektion von Werkstücken, Software für eine intelligente Produktionssteuerung und das Energiemanagement.
Auf der digitalen Hannover Messe im April will Bosch KI-Lösungen für die Produktion vorstellen. (mer)
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