Fahrzeugdaten gelten als entscheidend für das künftige Werkstattgeschäft. Das gilt für Markenbetriebe und freien Werkstätten. Mit Vjumi will D-Amp, ein Tochterunternehmen der von Teilegroßhändlern gegründeten Select AG, freien Werkstätten nun eine Lösung an die Hand geben. Ziel ist der digitale und direkte Austausch mit den Kunden.
Der Hersteller nutzt bei älteren Fahrzeugen die OBD-Schnittstelle, um an die Daten zu kommen. Dabei greift das Unternehmen auf eine App-basierte Nachrüstlösung (Dongle) zurück. Bei neueren Fahrzeugen funktioniert die Software auch ohne Dongle-Lösung. Werkstatt und Kunde können den Fahrzeugzustand abrufen, zudem bietet die Lösung Zusatzfeatures wie Fahrtenbuch.
Die von D-Amp ausgemachte Zielgruppe der Werkstattkunden: Vor allem bei kleineren Flotten mit fünf bis zehn Fahrzeugen, die keinen Flottenmanager haben, sieht das Unternehmen Potenziale. Dazu gehören beispielsweise Pflegedienste.
Zweifel an der Kostenweitergabe
"Wir kommen mit dem Produkt im Mai auf den Markt. Wenn alles gut läuft, verkaufen wir noch rund 10.000 Dongle in 2021", sagt D-Amp-Geschäftsführer Stephan Westbrock. Die Kosten für die Werkstätten sind nicht ganz günstig: Monatlich 15 Euro pro Fahrzeug plus einmalig 100 Euro, mehr als die Hälfte dienen als Pfand für den Dongle.
Laut Unternehmen sieht jede zweite Werkstatt einen Markt für eine solche Telematiklösung. Davon würde auch mehr als die Hälfte der Betriebe die Kosten selbst tragen, die anderen gehen davon aus, dass ihre Kunden bereit sind, fünf bis 20 Euro zu bezahlen.
Das bezweifelt Stefan Vorbeck, Inhaber einer freien Werkstatt und als Vorstandsmitglied beim Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe für freie Werkstätten zuständig: "Ich sehe es für freie Werkstätten als schwierig an, solche Kosten an Kunden weiterzugeben."
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