Der angeschlagene chinesische Start-up-Hersteller schließt nach Informationen der Automobilwoche sein Design- und Entwicklungszentrum in Ismaning bei München. Zuletzt sollen die Firmeneigner aus China Rechnungen und Mieten nicht mehr bezahlt haben. Der Mietvertrag in Ismaning sei gekündigt.
Ein Insolvenzantrag wurde aber offenbar nicht gestellt. Das ruft die Staatsanwaltschaft auf den Plan. "In dieser Sache prüfen wir derzeit im Rahmen eines Vorprüfungsverfahrens, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden soll", teilte die Staatsanwaltschaft der Automobilwoche mit. Der Verdacht auf Insolvenzverschleppung steht im Raum.
Manager steigen aus
Topmanager wie Designchef Benoit Jacob und Chief Customer Officer Andreas Schaaf haben die Firma nach Automobilwoche-Informationen kürzlich verlassen. Byton-CEO Daniel Kirchert hatte bereits im Sommer 2020 das Handtuch geworfen. Kirchert ist zu seiner Familie nach Hongkong zurückgezogen. Marketingchef Henrik Wenders war im vergangenen Herbst zu Audi gewechselt.
Byton war einmal ein Hoffnungsträger unter den neuen chinesischen Autoherstellern. Mitgegründet wurde es von dem ehemaligen BMW-Manager Carsten Breitfeld (heute Faraday Future). Doch Finanzprobleme warfen das Unternehmen immer wieder zurück. 2020 haben die chinesischen Eigentümer eine Restrukturierung eingeleitet.
Mit dem neuen Partner Foxconn hoffen die Chinesen, ihr erstes Modell M-Byte im kommenden Jahr auf die Straße bringen zu können. Der Apple-Produzent übernimmt die Fertigung.
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