Der britische Autohersteller Jaguar Land Rover (JLR) hat im letzten Quartal des Jahres 2020 dank eines starken Geschäfts in China mehr Gewinn gemacht als im Vorjahreszeitraum – trotz der Belastungen in Europa durch die Corona-Krise und den Brexit. Der Gewinn vor Steuern lag laut einer Mitteilung des Unternehmens bei 439 Millionen Pfund (496 Millionen Euro), 38 Prozent beziehungsweise 121 Millionen Pfund (137 Millionen Euro) höher als 2019.
Der Umsatz lag in dem Quartal bei 6 Milliarden Pfund (6,8 Milliarden Euro) und damit unter dem des Vorjahresquartals, aber immerhin 1,6 Milliarden Pfund (1,8 Milliarden Euro) über dem Umsatz des vorangegangenen Quartals Juli bis September. Die Ebit-Marge lag bei 6,7 Prozent. Im Gesamtjahr 2020 hat JLR vor allem wegen vorübergehender Werksschließungen rund ein Drittel weniger Fahrzeuge produziert. Dadurch hat das Unternehmen seinen Status als größter Autohersteller Großbritanniens knapp an den japanischen Konkurrenten Nissan verloren.
Elektro-Strategie
Der Gewinnanstieg im kalendarischen Schlussquartal des Jahres 2020 – JLR weist es als drittes Geschäftsquartal 2020/21 aus – hatte vor allem mit dem guten Chinageschäft zu tun. Der Absatz in dem Land, das früher als der Rest der Welt zur Normalität zurückgekehrt ist, lag demnach um 19,1 Prozent über dem Vorjahresquartal und um 20 Prozent über dem vorangegangenen Quartal. Der globale Absatz sank dagegen im Jahresvergleich um neun Prozent auf 128.469 Fahrzeuge, auch wenn dies ein Plus von 13,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal bedeutete.
JLR führt die solide Profitabilität auch auf Kosteneinsparungen von rund 400 Millionen Pfund (452 Millionen Euro) im betreffenden Quartal zurück. Der ehemalige CEO Ralf Speth hatte als Reaktion auf die verlustreichen Geschäftsjahre 2019 und 2020 ein Programm zur Kostensenkung bei der Tochter des indischen Tata-Motors-Konzerns aufgelegt. Der neue CEO Thierry Bolloré setzt es seit seinem Amtsantritt im vergangenen Juli fort. 37 Millionen Pfund (41,8 Millionen Euro) stellte JLR unter anderem für CO2-Strafzahlungen zurück. Um das in Zukunft zu vermeiden, gibt es seit dem vergangenen Jahr jedes neue Konzernmodell auch mit Elektro- oder Hybridantrieb. (mer)
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