Tesla ist international führend bei Online-Autoverkäufen: Bei Präsenz und Performance sticht der US-Elektroautohersteller in den wichtigsten Märkten China, USA und Europa gegenüber den anderen Autoherstellern besonders heraus. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse der Beratungsgesellschaft BearingPoint.
Neue Kundenkontakte über Online-Shops seien für die Autohersteller mittlerweile überlebenswichtig. "Die Automobilhersteller können sich nicht mehr allein auf den guten Ruf ihrer Marke verlassen, um ihre Fahrzeuge zu verkaufen", sagt Christoph Landgrebe, Partner bei BearingPoint. "Sie müssen dort sein, wo ihre Kunden sind, um deren Bedürfnisse und Vorlieben zu verstehen."
Da Online-Sales immer wichtiger werde, sei die Tatsache, dass einige Autohersteller bestimmte Märkte überhaupt nicht bedienen, schwer verständlich. OEMs, die sich dem Trend nicht anpassten, riskierten ihre Marktposition und die Akzeptanz der Kunden. "Viele von uns gefundene Schwachstellen in den analysierten Dienstleistungen können durch eine Optimierung der Verbindung zwischen den digitalen und den physischen Elementen der Kaufprozesse beseitigt werden", betont Landgrebe.
Die Online-Präsenzen der Hersteller zeigen deutliche regionale Unterschiede. So gibt es beispielsweise in China und Großbritannien eine große Anzahl von Online-Shop-Angeboten mit hoher Servicereife. Elf der 13 untersuchten Hersteller in China betrieben zum Zeitpunkt der Untersuchung einen Online-Shop. Hiermit rangiert China vor Großbritannien (8) auf den Spitzenplätzen bezüglich der verfügbaren Anzahl an Online-Shops.
Deutsche Hersteller noch unterrepräsentiert
In den USA – einer der größten Auto- und Online-Verkaufsmärkte weltweit – gibt es laut Studie nur vier Online-Shops für Neuwagen; genauso viele wie in Deutschland. Frankreich (zwei Online-Shops) sowie Italien und Spanien (jeweils ein Online-Shop) bilden die Schlusslichter. Die OEMs sehen laut BearingPoint in diesen Märkten nur eine geringe Online-Verkaufsreife.
Als einziger Hersteller betreibt Tesla Online-Shops in allen untersuchten Märkten – und schneidet auch überall am besten ab. Der Autobauer sei mit seinem Verkaufsmodell erfolgreich, weil er verstanden habe, die Kundenerwartungen zu erfüllen und dort zu sein, wo die Kunden sind – im Netz.
Dass die deutschen Hersteller aktuell noch unterrepräsentiert sind, habe mehrere Gründe. Am stärksten vertreten sind sie aktuell in China, Großbritannien und Deutschland. Zudem seien die Angebote noch ausbaufähig, etwa im Bereich der Bezahlmethoden, beim Angebot von Virtual-Reality-Funktionen oder den persönlichen Beratungsmöglichkeiten.
Der Reifegrad von Online-Shops korreliert der Studie zufolge nicht mit dem Segment, in dem der Hersteller aktiv ist. Demnach sind die Onlineshops der Premiumhersteller nicht besser als die im Volumenbereich.
Zur Studie: BearingPoint analysierte die Online-Angebote führender OEMs in den USA, China und Europa, bewertete deren Online-Vertriebsbereitschaft, identifizierte führende Praktiken und leitete Handlungsempfehlungen ab. Da sich das Kundenverhalten von Markt zu Markt unterscheidet, wurde der Umfang der Studie so konzipiert, dass die wichtigsten Automärkte der Welt – China, die USA und Westeuropa (auf Basis der weltweiten Autoverkäufe 2019) – einbezogen wurden.
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