Aktuell fahnden die deutschen Hersteller und Zulieferer nach Elektronik-Chips und Sensoren. Etliche Schichten in den Werken sind bereits ausgefallen. Es laufen sogar schon Beratungen mit der Politik, wie sich der Mangel an Bauteilen rasch abstellen lässt.
Doch die Branche steht noch vor ganz anderen längerfristigen Veränderungen. Nach einer Umfrage der Berliner Meinungsforscher Civey für die Automobilwoche sieht mehr als die Hälfte der befragten Deutschen (54 Prozent) den Umstieg auf die Elektromobilität als größte Herausforderung für die Automobil-Hersteller. Dahinter folgt die Einhaltung der Abgas-Auflagen (40,6 Prozent). Den dritten Platz teilen sich die Corona-Pandemie und die Digitalisierung/Vernetzung. Die Befragten konnten maximal drei Antworten auswählen.
Insbesondere die Grünen- und SPD-Anhänger sehen die Transformation in Richtung Elektromobilität als größte Herausforderung an. Anhänger von FDP und AfD sehen dagegen die strengen Abgasregeln der EU als drängendstes Problem. Hier schwingt die Ansicht mit (das ergaben Umfragen der vergangenen Monate), dass Brüssel die Regulierung der Industrie bei den CO2-Emissionen übertreibt.
Prioritäten haben sich verschoben
Auffallend an den Ergebnissen ist, dass andere Zukunftsthemen wie die Verkehrswende und autonomes Fahren ein wenig in den Hintergrund getreten sind. Offensichtlich hat die Corona-Pandemie für ein Umdenken gesorgt und Prioritäten verschoben. Das eigene Auto hat wieder an Wichtigkeit gewonnen – gerade auch für Pendler. Ob es irgendwann halbwegs autonom im Stadtverkehr oder auf Autobahnen unterwegs sein wird, ist da eher sekundär.
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