Im zweiten Lockdown zögern viele Hersteller bei der Unterstützung ihrer Händler. Mit der Verlängerung werden die Rufe der Vertriebspartner nach Hilfe noch lauter. "Ich gehe davon aus, dass die Hersteller ihre Händler wieder unterstützen. Im Frühjahr hat dies bereits gut funktioniert", sagt Antje Woltermann, Geschäftsführerin beim Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK).
Aus Sicht der ZDK-Geschäftsführerin gibt es zwischen der aktuellen Situation und dem Lockdown im Frühjahr 2020 keine großen Unterschiede, nur dass der Überraschungseffekt fehlt. Entsprechend sieht Woltermann die aus dem vergangenen Jahr bereits bekannten Maßnahmen als erneut notwendig an: finanzielle Unterstützung wie die Aussetzung von Abschlagszahlungen und Stundungen. "Gerade bei Standardthemen wie Zielerreichung und Bonus ist es notwendig, dass die Hersteller den Händlern entgegenkommen", sagt Woltermann.
Nicht jeder Hersteller sieht das so. Mercedes erwartet aufgrund der positiven Auftragseingänge der vergangenen Monate keine signifikanten Auswirkungen durch den jetzigen Lockdown. Auch bei Renault Deutschland sind derzeit keine Hilfsmaßnahmen geplant. Volkswagen will mit seinen Partnern die aktuelle Situation erst noch analysieren, ermöglicht den Händlern aber im ersten Quartal die Wahl zwischen einem flexiblen Bonus und einer Flatrate.
Eher kleine Pakete
Andere haben eher kleine Pakete aufgelegt. Der PSA-Konzern mit seinen Marken Opel, Peugeot, Citroën und DS lockerte bereits Mitte Dezember die Haltefristen für Vorführwagen und machte Zugeständnisse bei Zinsen. Auch Hyundai hat diverse liquiditätsschonende Maßnahmen für die Händler umgesetzt.
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