Volvo Cars in Göteborg hat ein erfolgreiches Vorstandsmitglied verloren: Einkaufschefin Martina Buchhauser hat das Unternehmen nach knapp vier Jahren intensiver Arbeit in Richtung Deutschland verlassen. Dies sagte am Montag ein Sprecher des Unternehmens der Automobilwoche. "Wir bestätigen mit großem Bedauern, dass Frau Buchhauser Volvo Cars verlassen hat", sagte der Sprecher. Dies sei aus rein privaten Gründen erfolgt. Über eine Nachfolgelösung sei noch nicht entschieden.
Vorstandschef Hakan Samuelssonhatte schon in früheren Interviews mit der Automobilwoche wiederholt die Arbeit von Buchhauser gelobt und dabei sowohl ihre Professionalität als auch Kollegialität gelobt. Der Aspekt des Teamgeistes und persönlicher Bescheidenheit wird in der schwedischen Gesellschaft besonders geschätzt und auch von leitenden Managern erwartet.
Buchhauser gehörte 2019 zu dem von der Automobilwoche erstellten Ranking der 50 einflussreichsten Frauen der Automobilbranche. Sie war neben ihrer Position als Vorstand von Volvo Cars auch Board-Mitglied im Joint Venture von Volvo und Geely (Geely Volvo Automobile Technology, GVA). Buchhauser leitete eine grundlegende Neuausrichtung des Einkaufs ein und sorgte für erhebliche Kosteneinsparungen. Doch dabei beließ sie es nicht.
Premiere mit Blockchain-Technologie
Buchhauser erkannte, dass die Nachhaltigkeitsstrategie eines Autobauers bereits tief im Einkauf verwurzelt sein muss. Deshalb sorgte sie dafür, dass Volvo Cars der erste Autobauer weltweit wurde, der die Zurückverfolgbarkeit von Kobalt durch die Blockchain-Technik einführte. Andere Autobauer folgten diesem Beispiel und neue Anwendungsbereiche in der Lieferketten-Strategie für die Blockchain-Technik sind inzwischen am Entstehen.
Für die Zukunft von Volvo noch wichtiger dürfte aber die besonders langfristig angelegte Beschaffungsstrategie beim Einkauf von Fahrzeugbatterien gewesen sein. Buchauser handelte milliardenschwere langjährige Lieferverträge mit LG Chem und CATL aus. Volvo Cars kann dank dieser Verträge sorgenfrei auf die nächsten Jahre blicken, wenn es um die Versorgung mit Lithium-Ionen-Akkus geht.
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