Der Zulieferer ZF, der Softwarekonzern Microsoft und die Unternehmensberatung PwC Deutschland werden künftig gemeinsam die Prozesse im ZF-Werk Diepholz in Norddeutschland transformieren und die Erkenntnisse dann ZF-weit nutzen. Das Projekt soll dem Zulieferer helfen, Herstellungskosten zu reduzieren, den Lagerbestand, die Leistung und Qualität des Werks zu verbessern und die Effizienz der Belegschaft zu erhöhen. Da die drei Unternehmen Mitglieder der Open Manufacturing Platform sind, sollen künftig auch andere Unternehmen der Automobilindustrie von den Verbesserungen am ZF-Standort in Diepholz profitieren.
Im ZF-Werk Diepholz werden ZF und PwC Deutschland Prozesse und Arbeitsabläufe mithilfe von Microsoft Azure transformieren, um so die zukünftige Digital Manufacturing Platform (DMP) von ZF aufzubauen. "Die Welt verändert sich und mit ihr verändern sich die Herstellungsprozesse", erklärt Gabriel González-Alonso, Leiter Produktionsmanagement im ZF-Konzern. "In diesen turbulenten Zeiten ist es uns besonders wichtig, neue digitale Lösungen zu implementieren, die unsere Produktionsprozesse noch flexibler und effizienter machen."
Plattform in der Cloud
ZF sieht darin einen Paradigmenwechsel. In der Vergangenheit wurde die Software in jedem Werk einzeln eingeführt und auf separaten Servern installiert. Jetzt wird eine Plattform in der Cloud geschaffen. Die ZF-Werke werden an diese Plattform angeschlossen und alle Funktionen werden mittels Microsofts Cloud-Computing-Plattform Azure in den Werken ausgerollt. Diese horizontale, werksübergreifende Integration mit einfacher Skalierbarkeit mache ZF unabhängig von der lokalen Infrastruktur.
"Um das ZF-Werk in Diepholz weiter zu digitalisieren, werden wir im Rahmen unseres gemeinsamen Transformationsprogramms verschiedene Anwendungsfälle umsetzen, die alle innerhalb der neuen ZF Digital Production Platform miteinander integriert werden", erläutert Michael Bruns, Partner Digital Operations bei PwC Deutschland. Erste Anwendungsfälle werden die Produktionsleistung von der einzelnen Maschine bis hin zum gesamten Werk transparent machen. Andere werden sich auf die Rückverfolgbarkeit von Produktionsabläufen, die Analyse und Vorhersage der Produktion sowie auf Qualitätsergebnisse konzentrieren. Eine dritte Gruppe von Anwendungsfällen soll helfen, Wartungsarbeiten zu verbessern, indem Maschinen überwacht und Fehler vorhergesagt werden.
Relevanz für die gesamte Branche
Dafür werden ZF und PwC Deutschland die Künstliche-Intelligenz (KI)-Lösungen von Microsoft Azure nutzen, um die Planungseffizienz und -effektivität zu verbessern, die Bestände im Bereich Wartung, Reparatur und Betrieb zu optimieren und neue Erkenntnisse zur Verbesserung der Produktionsleistung zu erhalten.
Der Microsoft-Konzern, der die Softwarelösungen für den Ansatz von PwC Deutschland liefert, sieht in dem Projekt Relevanz für die gesamte Branche der Automobilzulieferer. "Unser Ziel ist es, diese Initiative nicht nur zu einem Best-Practice-Beispiel bei ZF zu machen, sondern auch zu einer branchenweiten Inspiration für andere Automobilkunden, die eigene Digitalisierungsprojekte anstreben. Wir sehen weltweit ein starkes Interesse in der Fertigungsbranche, digitale Technologien zu nutzen, um die Qualität und Prozessoptimierung voranzutreiben, und wir freuen uns, dass dieses Projekt als echte Benchmark dienen wird", erklärt Marianne Janik, Area Vice President, Microsoft Deutschland.
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