Die Zulieferer der Automobilindustrie kämpfen mit mehreren Problemen: Dem Umbruch in der Antriebstechnik, den Trends zum autonomen Fahren und zur Digitalisierung und nun auch noch mit den Folgen der globalen Pandemie. Aufgrund der Corona-Krise brechen die Umsätze in diesem Jahr im Vergleich zu 2019 um durchschnittlich 15 bis 20 Prozent ein. Das hat eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger ergeben. Die operative Gewinnmarge lag im ersten Halbjahr bei nur noch 1,7 Prozent. "Vielen Zulieferern fehlt nach dem Einbruch das Kapital für die notwendige technologische Transformation", sagt Felix Mogge, Partner bei Roland Berger.
Die Auswirkungen der Krise werden die Branche noch jahrelang beschäftigen: Voraussichtlich erst 2026 werden wieder so viele Pkw verkauft werden wie im bisherigen Rekordjahr 2017. Dabei wird die Erholung in China und Südamerika nach Ansicht der Experten schneller gehen, während Europa und Nordamerika länger brauchen werden.
Die Autoren der Studie nennen vier Merkmale, die für den Erfolg nach der Krise entscheidend sind: Die Markt- und Technologieführerschaft, strategische Kohärenz, eine kritische Unternehmensgröße und eine leistungsorientierte Unternehmenskultur. "Die Herausforderungen der kommenden Jahre werden viele Zulieferer strukturell überfordern", prognostiziert Mogge. Er erwartet eine Konsolidierung.