Der Anbieter von Softwarelösungen und Dienstleistungen Elektrobit (EB) stellt eigenen Angaben zufolge mit EB xelor die branchenweit erste Softwareplattform zur Optimierung der Entwicklung von Automobilelektronik-Architekturen auf Basis von HPC (High-Performance Computing) vor. Die Plattform vereint Software von EB mit Open-Source- und Drittanbieter-Software sowie Tools und Diensten, die für HPC-Umgebungen entscheidend sind, jedoch Fahrzeuge nicht zwingend voneinander differenzieren.
"Die Softwareplattform richtet sich vor allem an Fahrzeughersteller, die moderne Softwarelösungen für neue E/E-Architekturen benötigen, ebenso wie an Tier 1-Hersteller, die eine Softwareplattform auf Basis serienbewährter Technologie für ihre HPC-Produkte suchen", erklärt Maria Anhalt, Chief Technology Officer von Elektrobit, auf Anfrage der Automobilwoche.
Vorkonfigurierte Plattform
Viele Fahrzeughersteller würden erkennen, dass es im Zuge des Wandels hin zu intelligenten und vernetzten Fahrzeugen erfolgsentscheidend sei, differenzierende Software und Funktionen zu entwickeln.
Bei der Verwendung der Softwareplattform erwartet die Continental-Tochter Elektrobit Einsparpotenziale im Bereich der gesamten Engineering-Kosten von rund 30 Prozent. "Wir sind mit mehreren bestehenden Kunden in Gesprächen und in den finalen Phasen der Verhandlung", so Anhalt zu den Perspektiven für Geschäftsabschlüsse.
Puzzleteile vorhanden
Die Automobilindustrie durchlaufe laut Anhalt einem tiefgreifenden Paradigmenwechsel. "Alle Hersteller setzen sich mit der Frage auseinander, wie sie mit der erhöhten Komplexität von Fahrzeugelektroniksystemen umgehen. Sie müssen ihre Fahrzeugarchitekturen nachhaltig neu definieren und sich zu Experten in der Beschaffung und Integration nicht differenzierender Software entwickeln. Dadurch werden unnötig Ressourcen gebunden und Budgets an ihre Grenzen gebracht“, erklärt die Managerin.
"Elektrobit ist derzeit das einzige Unternehmen, das über alle notwendigen Puzzleteile zum Aufbau einer Plattform wie EB xelor verfügt", zitiert EB in einer Mitteilung Ian Riches, Vice President Global Automotive Practice bei dem Marktforschungsunternehmen Strategy Analytics. Natürlich könnten OEMs und Tier-1-Zulieferer versuchen, die erforderlichen Komponenten selbst zusammenzutragen, doch die Nutzung einer solchen Plattform könne "Produkteinführungszeiten deutlich verkürzen und zudem erhebliche Gesamteinsparungen ermöglichen", so Riches weiter.
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