Die IG Metall Baden-Württemberg zurrt am Dienstag ihre Linie für die anstehenden Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie fest. Die sogenannte Große Tarifkommission beschließt die Forderung, mit der die Gewerkschaft dann in die für den 16. Dezember geplante erste Runde der Gespräche mit dem Arbeitgeberverband Südwestmetall gehen soll.
Der IG-Metall-Vorstand hatte den einzelnen Bezirken vergangene Woche empfohlen, ein Volumen von vier Prozent zu fordern - entweder in Form von mehr Geld oder als Teillohnausgleich bei einer verkürzten Arbeitszeit. Ob die höheren Löhne gezahlt werden oder bei einer abgesenkten Arbeitszeit zumindest ein Teillohnausgleich für die Beschäftigten herauskommt, solle auf betrieblicher Ebene entschieden werden können.
Die Option der Arbeitszeitverkürzung auf vier Tage könnte vor allem Betrieben eröffnet werden, die in der Corona-Krise ein zu niedriges Arbeitsvolumen haben und gleichzeitig ihre Belegschaft halten wollen, hatte der Gewerkschaftsvorsitzende Jörg Hofmann erklärt. Nach dem Votum der regionalen Tarifkommissionen muss der Vorstand die Forderung dann am 26. November noch endgültig beschließen.
Arbeitgeber reagiere mit Unverständnis
Bei den Arbeitgebern stoßen die Vorstellungen der IG Metall auf Unverständnis. Sie sehen in der aktuellen Situation keinen Spielraum für Kostensteigerungen und wollen zudem eigene Positionen durchsetzen - unter anderem eine automatische, an bestimmten Kennzahlen festgemachte Entlastung für Firmen mit wirtschaftlichen Problemen.
Mit knapp einer Million Beschäftigten ist die Metall- und Elektroindustrie eine Schlüsselbranche im Südwesten. (dpa-AFX/gem)
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