Volkswagen-Chef Herbert Diess ist von der Strategie zur E-Mobilität über-zeugt. "Zweifel hatte ich vor zehn Jahren zum letzten Mal. Seitdem sind Ziel und Kurs klar. Wir wollen CO2-frei werden und die Flottenziele erreichen. Die Antwort, wie man das erreicht, ist eindeutig", sagte er im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Das Interview erscheint am 16. November in der Sonderedition "Volkswagen ID".
Diess weiter: "Man muss es konsequent machen, wenn der Verkehr CO2-frei werden soll. Und wenn man den Verbrenner nicht in der Plattformentwicklung mitzieht, werden die E-Autos auch richtig gut. Daher haben wir uns für eine eigenständige E-Plattform entschieden."
In einigen Ländern könnten sogar ausschließlich Elektroautos verkauft wer-den. "In verschiedenen Ländern wird diskutiert, ab wann nur noch emissi-onsfreie Fahrzeuge verkauft werden dürfen. Zulassungsbeschränkungen für Verbrenner oder gar Verbote dieses Antriebs werden die Frage von allein beantworten, was Kunden künftig noch kaufen können", sagte Diess.
Als Beispiel nannte er auch die Entwicklungsländer. "Auch in Ländern mit noch geringem Autoverkehr macht es Sinn, von Anfang an elektrisch zu denken. Macht es dort noch Sinn, ein Tankstellennetz aufzubauen? Da sind Sonnen-energie und E-Mobilität doch viel naheliegender", betonte der VW-Chef. "Grundsätzlich gilt für die Marktstrategie: Elektromobilität ergibt dort besonders viel Sinn, wo es CO2-freien Strom gibt."
"Managementwechsel sind nötig"
Diess rechtfertigte auch die vielen Managementwechsel im Konzern im laufenden Jahr. "Im Bereich TMK (das Topmanagement des Konzerns, Anm. d. Autors) haben zuletzt rund 30 Kolleginnen und Kollegen die Position – von rund 300 – gewechselt, das ist eine vergleichsweise kleine Zahl", sagte der Konzernchef. Wechsel seien wichtig, um sich zu verbessern. Eine gezielte Rotation gehöre auch zur Führungskräfteentwicklung.
Diess: "Es ist entscheidend, dass die richtigen Leute an der richtigen Stelle Verantwortung übernehmen. Mindestens 70 Prozent des Erfolgs hängen an der richtigen Besetzung im Management."
Das Interview erscheint in der Edition "Volkswagen ID", zu beziehen unter www.automobilwoche.de/shop