Die Bundesregierung will am kommenden Dienstag (17.11.) über einen "Datenraum Mobilität" beraten. Spätestens Ende 2021 will man in einer Cloud Daten sammeln, die für neue Geschäftsmodelle der Mobilität relevant sind. Die Daten kommen aus der Autoindustrie, aber auch von Verkehrsbetrieben oder privaten Mobilitätsanbietern.
Arnd Franz, CEO von LKQ Europe, fordert im Vorfeld dieses Autogipfels faire Wettbewerbschancen für die Kfz-Servicebranche und somit den Zugang zu einer gemeinsamen Datenplattform.
"Nur durch den effektiven Zugang zu fahrzeuggenerierten Daten werden das Wettbewerbs- und Innovationspotenzial im freien Reparaturmarkt sowie die Wahlfreiheit der Verbraucher gewährleistet", betont der CEO.
Er fordert für die gesamte Wertschöpfungskette das Recht und die Möglichkeit, "innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln und gleichberechtigt mit den Fahrzeugherstellern anzubieten". Nur so habe der Autofahrer weiter die freie Wahl bei Reparatur und Service.
Echtzeitzugriff auf im Fahrzeug generierte Daten
Die Datenqualität und der Zugang zu Fahrzeugfunktionen bestimmen die Qualität im zunehmend digitaleren Autoservice. Voraussetzung dafür ist neben der bidirektionalen Kommunikation mit dem Fahrzeug und dessen Funktionen ein unabhängiger und direkter Echtzeitzugriff auf die im Fahrzeug generierten Daten.
Dieser Zugriff dürfe nicht von einzelnen Akteuren wie den Fahrzeugherstellern als Wettbewerber überwacht werden, sagt der LKQ-Europa-Chef: "Die Vernetzung mit fahrzeuggenerierten Daten wird in der Zukunft zu einer Vielzahl von heute noch nicht existierenden Anwendungen führen, die Mobilität für Bürger in ganz Europa noch komfortabler, sicherer und umweltfreundlicher machen werden."
Die EU-Gesetzgebung sichert den Zugang zu Reparatur- und Wartungsinformationen für die OBD II-Schnittstelle (On-Board-Diagnose). Dieser Zugang müsse auf alle weiteren Kommunikationskanäle mit dem Fahrzeug ausgeweitet und weiter ergänzt werden, fordert Franz.
LKQ ist nach eigenen Angaben größter markenunabhängige Händler für Autoersatzteile in Europa. 2018 hatte das Unternehmen den deutschen Ersatzteilhändler Stahlgruber übernommen.
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Im Datencenter: