VW will in seinem Nutzfahrzeugwerk in Hannover ab 2024 auch SUVs bauen. Zusätzlich zum Elektro-Bulli ID.Buzz, der hier 2022 anlaufen wird, sollen dort gleich drei vollelektrische SUV-Modelle der oberen Mittelklasse gebaut werden, aber nicht für VW selbst, sondern für andere Konzernmarken. Das kündigte VW am Freitag nach der Planungsrunde des Aufsichtsrats an. "Damit beschleunigt der Standort Hannover seine bereits eingeleitete Transformation hin zur Elektromobilität."
Für die künftige Fertigung dieser Fahrzeuge baut VWN in Hannover eine neue Produktionslinie auf. 680 Millionen Euro investiert VW dafür in den Umbau des bishrigen Bulli-Standorts zum Mehr-Marken-Standort. "Unser Stammwerk in Hannover wird Produktionsstandort für drei völlig neue elektrische Premium-E-Fahrzeuge im Konzern", sagte Carsten Intra, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN). "Diese D-SUVs sind echte Leuchtturmprojekte: Premium, vollelektrisch und hoch automatisiert."
Betriebsrat begrüßt Entscheidung
"Es war ein hartes Ringen, im Wettbewerb mit anderen Konzernmarken", berichtete die Betriebsratschefin der VW-Tochter, Bertina Murkovic. "Aber letztlich konnten wir mit unserem Standortvertrag im Rücken und unserer Qualitätskompetenz diese Fahrzeuge für Hannover gewinnen." Damit sei die Auslastung des Standorts für die nächsten Jahre gesichert. "Der neue Multivan, der ID. Buzz und jetzt die D-SUVs sind unser Portfolio für dieses Jahrzehnt."
Die Produktion der neuen Elektro-SUVs soll 2024 anlaufen, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Zu den konkreten Modellen wollte er noch keine Angaben machen.
VW Aero geht in Emden in Serie - Passat wechselt nach Bratislava
Und auch das Werk in Emden, wo 2022 der ID.4 anlaufen soll, bekommt ein weiteres Modell: Ab 2023 soll dort zusätzlich ein viertüriges vollelektrisches Coupé anlaufen, der VW Aero. Zugleich bestätigte VW, dass der bisher in Emden gebaute Passat ab 2023 im slowakischen Bratislava gebaut werden soll, zusammen mit dem Skoda Superb. Die Automobilwoche hatte darüber bereits am Montag berichtet.
In Wolfsburg soll künftig ebenfalls ein weiteres Modell gebaut werden, allerdings mit klassischem Verbrenner. "Ein weiterer SUV für den europäischen Markt soll dort ab 2024 vom Band laufen", hieß es in der Mitteilung. Bisher werden hier neben dem Gof bereits der VW Tiguan und der Seat Tarracco gebaut.
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