Nach dem Scheitern der Türkei-Pläne für eine konzernweite Mehrmarkenfabrik wird Volkswagen nun massiv in das Werk Bratislava investieren. "Wir haben entschieden, in Bratislava die Kapazitäten aufzubauen", sagte VW-Konzernchef Herbert Diess im Interview mit der Automobilwoche.
Das hat auch mit dem schwierigen Jahr 2020 zu tun. "Auch wegen Corona haben wir den Kapazitätsbedarf neu bewertet und benötigen zurzeit kein zusätzliches Werk", sagte Diess. Damit ist nach jahrelangen Verhandlungen nun klar, dass VW statt eines neuen Konzernwerks eine bestehende Produktionsstätte ausbaut.
Die Kosten der Erweiterung werden auf knapp eine Milliarde Euro geschätzt. Unter anderem werden eine neue Montage und ein neuer Karosserierohbau benötigt.
Diess lobte den Standort in der Slowakei: "Das bedeutet keinen Kostennachteil gegenüber der Türkei." VW wollte jedoch mit dem Werk in der Nähe von Izmir ursprünglich auch im Land selbst Marktanteile hinzugewinnen. "Es bleibt ein Nachteil, dass wir uns über ein Werk in der Türkei nicht den dortigen Markt besser erschließen können", sagte der Konzernchef. Er betonte zugleich unmissverständlich, die Pläne seien endgültig ad acta gelegt: "Die Türkei ist vom Tisch."
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