Der Autobauer Ford hat in Schreiben an seine Kunden angekündigt, das Batteriepack der Plug-in-Hybridversion des Kuga vollständig auszutauschen. Damit gesteht Ford ein, dass die bislang verbaute Batterie nicht in allen Betriebszuständen sicher war. Ursache für die Hitzeprobleme sei eine "Kontaminierungsfall beim Produktionsprozess unseres Lieferanten" gewesen, erklärte der Hersteller.
Den Namen des Lieferanten hat Ford zwar nicht genannt, doch in Industriekreisen ist zuletzt vielfach der Name Samsung SDI genannt worden, der die Kuga-Batterien in seinem ungarischen Werk produziert.
Wegen der Batterieprobleme hatte Ford seit August rund 21.000 bereits ausgelieferte Fahrzeuge zurückrufen müssen. Die Kunden waren aufgefordert worden, das Auto nicht elektrisch zu bewegen, sondern nur mit Hilfe des Verbrennungsmotors. Am Freitag wiederholte Ford die Aufforderung an seine Kunden, die betroffene Batterie nicht mehr aufzuladen.
Finanzielle Belastung bis zu 600 Millionen Dollar
Wegen der Rückrufaktion und eines Auslieferungsstopps beim Kuga Plug-in-Hybrid wird Ford in diesem Jahr nach eigener Aussage voraussichtlich nicht mehr die angepeilten Flottenziele bei der CO2-Emission in Europa erreichen.
Die drohenden Strafzahlungen an die EU sowie die Kosten für den nun angepeilten CO2-Pool mit einem anderen Autobauer dürften Ford im dritten und vierten Quartal mit insgesamt 500 bis 600 Millionen Dollar belasten. Diese Zahl hatte Konzern-Finanzvorstand John Lawler in der vergangenen Woche bei einer Investorenkonferenz genannt.
Nicht nur Ford hat Probleme mit seinen Plug-in-Hybrid-Batteriepacks, sondern auch BMW, Hyundai und General Motors. In den USA musste Ford wegen dieser Probleme auch die Auslieferung der Plug-in-Version seines Escape aufschieben.
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