Nach der Anmeldung der Insolvenz im Frühjahr folgt nun das endgültige Aus für das VW-Autohaus Bahnhof Teltow. "Eine Sanierungslösung für die drei von der Insolvenz betroffenen Standorte war nicht möglich", teilte die für die Insolvenzverwaltung zuständige Kanzlei Schultze & Braun auf Anfrage von Automobilwoche schriftlich mit.
Im Mai hatte der Familienbetrieb mit 110 Mitarbeitern den Gang zum Amtsgericht Charlottenburg gemacht. Der Preisverfall bei Leasingrückläufern sowie die schlechte Konjunkturentwicklung in der Automobilbranche hatten das Autohaus zu Fall gebracht.
Hinzu kam die VW-Diesel-Affäre, die vielen Händlern zugesetzt hat. Bei einigen Autohäusern ist die Volkswagen Retail Group Deutschland eingestiegen. Im Frühjahr übernahmen sie Teile von Auto Wichert, Hamburgs größtem VW-Händler, im Herbst übernahm die konzerneigene Retailgruppe das Berliner Autohaus Möbus.
Investor kauft Grundstücke und Immobilien
Die Standorte vom Autohaus Bahnhof Teltow werden nun abgewickelt. Ein Investor hat die Grundstücke und Immobilien übernommen, er will sie künftig andersweitig nutzen, teilte der Insolvenzverwalter weiter mit. Entsprechend sei es nicht mehr möglich, die Verhandlungen mit potentiellen Investoren weiterzuführen.
Viele Experten rechnen im Zuge der Branchentransformationen und der konjunkturellen Schwierigkeiten im Zuge der Corona-Pandemie mit einer weiteren Konsolidierung im Kfz-Gewerbe.
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