Auf die langjährigen Teilnehmer der Pkw-IAA ist Verlass. Zum Beispiel ElringKlinger: "Wir planen einen Unternehmensauftritt rund um unsere Lösungen im Bereich Brennstoffzelle und Batterietechnologie im 'Summit' und denken über eine Teilnahme an den Konferenzen nach", heißt es bei dem Unternehmen auf Anfrage der Automobilwoche.
Der VDA habe mit dem Summit ein neuartiges, umfassendes Konzept entworfen, das allen Playern rund um das große Thema Mobilität Präsentationsmöglichkeiten bietet. Der Summit bildet eine der drei Säulen der IAA 2021. Bei dem auf dem Messegelände stattfindenden Summit sollen Verantwortliche aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zusammenkommen, um sich zur Zukunft der Mobilität auszutauschen.
Mitgestaltung des Konzepts
Auch ZF Friedrichshafen plant die Teilnahme als Aussteller auf der nächsten IAA und sieht dem neuen Format in München "gespannt entgegen". Der Zulieferer Schaeffler hat bereits mit den Vorbereitungen für die Messe begonnen. "Wir als Auto- und Industriezulieferer schätzen das Konzept der IAA und werden 2021 präsent sein – gerade in Hinblick auf die Dualität von Automobil und Mobilität", heißt es beim Unternehmen.
Ein klares Bekenntnis zur Veranstaltung gibt es zudem von Continental. Das Unternehmen werde mit einem Stand auf dem Summit vertreten sein. Als VDA-Mitglied habe das Unternehmen die Möglichkeit gehabt, das neue Konzept der IAA mitzugestalten. "Deshalb freuen wir uns, dass im Rahmen der Neuausrichtung differenziert auf die unterschiedlichen Zielgruppen (B2B/B2C) eingegangen wird", so der Zulieferer.
Keine reinen Zuliefererhallen
Der Summit biete Conti als Zulieferer den entsprechenden Raum für Produkt- und Markenpräsentation sowie die Möglichkeit zum direkten B2B-Austausch. Zudem bietet die IAA Conference mit Keynotes auf dem Messegelände eine Plattform für Smart-Mobility-Themen, auf der beispielsweise für Continental die Möglichkeit besteht, das Thema Smart City mit innovativer Vernetzung der Verkehrsträger zu platzieren.
Basierend auf der Kombination von Markenpräsentationen der Fahrzeughersteller und Zulieferer – unter anderem keine reinen Zuliefererhallen – sowie von Networking- und Conference-Bereichen innerhalb der einzelnen Hallen sei das Neukonzept der IAA auch für Continental als internationalem Automobilzulieferer "in jeder Hinsicht interessant".
Zwar hätten die Fahrzeughersteller durch den Open Space zusätzliche Möglichkeiten, direkt mit dem Konsumenten in Kontakt zu treten, was aber dem Gesamtkonzept nur zuträglich sein könne, "um die Mobilität der Zukunft nicht nur innerhalb der Branche zu diskutieren, sondern auch für Endverbraucher erlebbar und erfahrbar zu machen".
Noch keine Entscheidung bei Brose
Noch keine Entscheidung über eine Teilnahme gibt es bei Brose. Der Mechatronikanbieter plant derzeit zwar eine Teilnahme an der IAA 2021 in München. "Die endgültige Entscheidung sowie der Umfang unserer Messepräsenz hängen jedoch von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung sowie eventuellen Einschränkungen durch Corona-Hygienevorschriften ab", heißt es bei dem fränkischen Unternehmen.
Denn insbesondere die Innovationen beim komfortablen Fahrzeugzugang, flexiblen Innenräumen und E-Bikes wolle Brose den Herstellern und Endkunden erlebbar präsentieren. "Deshalb ist auch das neue Veranstaltungskonzept des 'Open Space' im öffentlichen Raum für Brose besonders interessant", so der Zulieferer.
Yanfeng mit strategischer Entscheidung
Noch in der Evaluierungsphase befindet sich der bayerische Zulieferer Webasto. "Eine Entscheidung, wie und in welchem Umfang wir teilnehmen, haben wir noch nicht getroffen", so das Unternehmen. Generell begrüße Webasto das neuartige Veranstaltungskonzept als dreigliedriges Modell, denn es biete – gerade auch mit den verschiedenen Veranstaltungsorten – vielfältige Möglichkeiten.
Der chinesische Zulieferer Yanfeng wird nicht zur IAA nach München kommen. Vor mehr als zwei Jahren habe das Unternehmen eine strategische Entscheidung getroffen, "wie wir zukünftig unsere Innovationen den Kunden weltweit zeigen". Die Präsentation der Konzeptstudie für den Fahrzeuginnenraum XiM20 wurde im vergangenen Jahr vor Ort in Stuttgart durchgeführt, und die virtuelle Vorstellung im Rahmen der Europapremiere der aktuellen Studie XiM21 sei ein Beispiel für die Yanfeng-Strategie, direkt mit Kunden und Medienvertretern in Kontakt zu treten.
IAA 2021 unter Beobachtung
Ebenfalls nicht in München wird Rheinmetall Automotive vertreten sein. "Bedingt durch die intern festgelegten Einschränkungen in Bezug auf die Corona-Pandemie werden wir 2021 zum heutigen Stand konzernweit an keinen Messen teilnehmen. Dies gilt Stand heute in 2021 sowohl für die IAA als auch für die Automechanika", heißt es dort.
Doch davon abgesehen biete der VDA in seinem neuen Konzept für München durchaus gute Darstellungsmöglichkeiten, auch für die Zuliefererseite. Diese müssten sich aber in der Realität erst einmal beweisen. "Wir werden die IAA 2021 daher genau beobachten und für uns auf dieser Basis zukünftige Optionen analysieren und ableiten", so das Unternehmen.
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