Immer wieder hatte PSA-Chef Carlos Tavares betont, er halte ohne Abstriche an der Fusion mit FCA fest. Nun müssen die beiden Partner aber den Realitäten ins Auge schauen und angesichts der Belastungen durch die Corona-Pandemie die Bedingungen für ihr Zusammengehen ändern. Die gleichberechtigte 50:50-Beteiligung am neuen gemeinsamen Konzern Stellantis bleibt davon aber unberührt.
Wie beide Unternehmen mitteilten, wird PSA nun entgegen den bisherigen Plänen im Zuge der Fusion nicht seine 46-prozentige Beteiligung am Zulieferer Faurecia in ein noch zu gründendes Spin-off abgeben. Statt dessen sollen diese Anteile nun vollständig in das fusionierte Unternehmen mit dem Namen Stellantis eingehen. Derzeit wird Faurecia an der Börse mit einem Wert von rund 5,9 Milliarden Euro gehandelt.
Auf der anderen Seite wird FCA seine geplante Sonder-Ausschüttung an seine Anteilseigner deutlich verringern auf 2,9 Milliarden Euro statt der bislang geplanten 5,5 Milliarden Euro.
Hauptaktionäre stimmen den Veränderungen zu
Wie beide Konzerne mitteilten, wurden diese Schritte einstimmig von beiden Aufsichtsräten beschlossen. Auch die wichtigsten Anteilseigner hätten dieser Lösung zugestimmt.Dies sind die Investorengruppen Exor (Fiat-Familienholding), die Peugeot-Familienholding EPF/FFP, die französische Investmentbank Banque publique d'investissement (Bpifrance) sowie die chinesische Dongfeng-Gruppe.
Die Neuaufteilung der Faurecia-Anteile führt dazu, dass die Anteilseigner von PSA und FCA jeweils 23 Prozent an den Faurecia-Papieren erhalten.
Der als Vorstandschef von Stellantis gesetzte Tavares erklärte in einer Mitteilung: "Mit diesem entscheidenden Meilenstein bewegen wir uns zusammen auf unser Ziel zu, die bestmöglichen Bedingungen für Stellantis zu schaffen mit noch besseren Perspektiven."
FCA-Vorstandschef Mike Manley erklärte seinerseits: "Die heutige Ankündigung ist ein weiteres starkes Signal für unsere Entschlossenheit, dafür Sorge zu tragen, dass Stellantis über alle notwendigen Ressourcen verfügt, die notwendig sind, um seine kreativen Energien und viele Möglichkeiten zur Schaffung von noch größeren Werten für unsere Anteilseigner einzusetzen."
Lesen Sie auch
FCA-Zulieferer müssen neu planen
Fiat Chrysler schreibt rote Zahlen
Prüfung der EU-Kommission: Fusion zwischen PSA und FCA könnte sich verzögern
Autonomes Fahren: Fiat Chrysler setzt voll auf Google-Schwester Waymo
Nach Fusion: Aus Fiat Chrysler und Opel-Mutter PSA wird Stellantis
Aus dem Datencenter: