Um den Verkauf der neuen Stromer muss sich Silke Bagschik, Marketingleiterin Elektromobilität bei VW, eigentlich keine Sorgen machen. "Unsere Elektroautos sind derzeit ratzeputz ausverkauft", sagte sie schon im Juli. Beim allerersten ID.3 lässt sie es sich aber nicht nehmen, das Auto persönlich an den Käufer zu übergeben - und reist dafür am Freitag nach Dresden.
Direkt an der Gläsernen Manufaktur der Stadt soll der in Zwickau gebaute Stromer dann an den ersten deutschen Kunden übergeben werden, kündigte VW an. Auch der erste ID.3-Fahrer hat eine weite Anreise: Er kommt aus Passau im Süden Bayerns. Man habe sich ganz bewusst entschieden, das in Sachsen gebaute Fahrzeug auch in Sachsen zu übergeben, hieß es bei VW.
Preise knapp unter 40.000 Euro
Erst im Juni hatte VW die Bestellbücher für Frühbucher geöffnet. 36.000 Kunden hatten den ID.3 bereits zuvor vorbestellt. Nur 10 bis 20 Prozent davon seien laut Bagschik wieder abgesprungen. Das habe man aber durch Interessenten auf der Warteliste problemlos wieder auffüllen können. Seit Juli können auch andere Kunden den regulären ID.3 bestellen.
Ausgeliefert wird nun zunächst nur die auf 30.000 Fahrzeuge limitierte 1st Edition des ID.3 für die Frühbucher in den Ausstattungslinien 1st, 1st Plus und 1st Max. Die Preisliste beginnt knapp unter 40.000 Euro. Um den Auslieferungstermin im September trotz der Softwareprobleme bei dem Modell halten zu können, hatte VW die 1st Edition abgespeckt: Die Smartphone-Anbindung "App Connect" und der Fernbereich des Head-up-Displays in der Top-Version 1st Max fehlen noch. Beide Funktionen sollen dann Anfang 2021 per Update nachgereicht werden. Das funktioniert aber nicht "over the air": Die Kunden müssen für die Updates in die Werkstatt.
Zunächst gibt es 420 Kilometer Reichweite
Angeboten wird der ID.3 1st nur mit der mittleren Batterievariante "Pro" mit 58-kWh-Akku und 420 Kilometern Reichweite. Die anderen beiden Varianten mit 330 und 550 Kilometern Reichweite sollen später folgen. Der Erstkunde wird auf der Heimfahrt daher bereits einen Ladestopp einlegen müssen: Von Dresden nach Passau sind es 460 Kilometer.
Gebaut wird der ID.3 bisher ausschließlich in Zwickau. Im kommenden Jahr soll das Fahrzeug dann auch in Dresden montiert werden. Noch bis Weihnachten läuft hier der E-Golf vom Band. VW hatte die Produktion des Modells wegen der hohen Nachfrage nach Elektroautos verlängert. Eigentlich sollte sie bereits im Juli auslaufen.
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