Auto Kölbl will weg von Drittanbietern. Manchmal habe er das Gefühl, als würden die ihm Geld aus der Tasche ziehen wollen, sagt Christian Philipp, einer der Geschäftsführer. Inzwischen gibt es unzählige, Fahrzeugbörsen und Auto-Abo-Anbieter auf dem Markt, die versuchen, ein Stück des Milliardenmarktes abzugreifen, und ständig kommen neue Dienstleister hinzu. "Gerade die neuen Anbieter versprechen teils auch mehr als sie halten können", klagt Philipp. Die naheliegende Lösung: Ein eigener Online-Shop für Neu- und Gebrauchtwagen.
Gemeinsam mit vier anderen Händlern des VW-Konzerns arbeitet Philipp daher derzeit an einem eigenen Fahrzeug-Shop im Internet. Im ersten Schritt sollen dort Gebraucht- und Lagerfahrzeuge angeboten werden. Später soll auch die Konfiguration von Neuwagen möglich sein. Ein großes und teures Projekt, inklusive Schnittstellenanbindung und der Programmierung von Back- und Frontend.
Es geht um Unabhängigkeit
Ziel ist es, künftig weniger abhängig von den gängigen Fahrzeugbörsen zu werden. „Wir wollen uns aus den Fahrzeugbörsen nach und nach zurückziehen“, kündigt Philipp an. Ursprünglicher Plan war es, bereits im April mit dem Shop live zu gehen, doch noch gibt es einige Baustellen. Ein Problem sei beispielsweise die Schnittstelle zu den Autobanken, die sich nur langsam dem Online-Vertrieb durch Händler öffnen.
Neuer Plan ist es also, ab kommendem Jahr Fahrzeuge über den Online-Shop zu verkaufen. Läuft das System dann, soll es möglicherweise auch anderen Händlern anderer Marken zur Verfügung gestellt werden.
Auto Kölbl will nicht von anderen abhängig sein. Aus diesem Grund hatte Philipp bereits mit seinem Bruder 2019 das Auto-Abo „All in One-Cars“ gegründet, das er nun unter anderem als Franchise-System betreibt. Mit dem Online-Shop geht es nun nicht darum, gleich große Stückzahlen über den Shop zu verkaufen. Viele Kunden seien dafür noch gar nicht bereit. Doch wenn sie es sind, will er es auch sein.
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