Das Nissan-Werk in Barcelona wird nicht schon Ende diesen Jahres, sondern erst im Dezember 2021 geschlossen. Auf diesen Kompromiss haben sich nach einem rund 30-stündigen Verhandlungsmarathon der Hersteller und die Arbeitnehmervertreter geeinigt.
Das Unternehmen und mehrere Gewerkschaften berichteten am späten Mittwochabend übereinstimmend über das Verhandlungsergebnis. Demnach soll es bis Ende 2021 keine Massenentlassungen in dem Werk geben.
Als Gegenleistung sicherten die Gewerkschaften zu, die seit Anfang Mai aufrecht erhaltenen Streiks zu beenden und Ende August das Werk wieder in Betrieb zu nehmen. Der Gewerkschaftsführer Javier Hernandez von der UGT erklärte in Barcelona, das Werk werde ab dem 24. August schrittweise wieder hochgefahren.
Hoffnung auf Ineos
Das Nissan-Werk in Barcelona steht auf der globalen Streichliste von Nissan-Vorstandschef Makoto Uchida. Er hatte Ende Mai einen weltweiten Restrukturierungsplan vorgelegt, der unter anderem darauf hinausläuft, das Geschäft in Europa deutlich zu reduzieren und dort nur noch profitable Geschäfte aufrecht zu erhalten.
In dem Werk in Barcelona arbeiten rund 3000 Mitarbeiter. Dort werden Transporter und Pickups hergestellt.
Zuletzt war die Hoffnung gestiegen, der britische Konzern Ineos könne mit seiner Automobilsparte das Werk übernehmen. Ineos arbeitet an der Markteinführung seines ersten Modells Grenadier, der der früheren Land Rover-Legende Defender sehr ähnlich ist.
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