Der neue Vorstandsvorsitzende von Škoda, Thomas Schäfer, hat sich in einer Videobotschaft aus Südafrika verabschiedet und seinen rund 4.000 Mitarbeitern für ihren Einsatz gedankt. Am Kap der Guten Hoffnung war Schäfer als Statthalter des VW-Konzerns auch für die Entwicklung einer Sub-Sahara-Strategie zuständig.
Da einige Automobilwoche-Userinnen und -User den 50-jährigen Topmanager noch nicht näher kennen dürften, macht die Redaktion Schäfers zweiminütigen Clip auf der Social-Media-Plattform "Twitter" hier (einfach auf diesen Link klicken) einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. In seinem Autritt vor Kamera und Mikrophon verwendet Schäfer die englische Sprache.
Er gehe "schweren Herzens", lässt Schäfer wissen. Südafrika sei ihm zur Heimat geworden, auch seine Ehefrau hänge an dem Land. Automobilwoche hatte bereits vor gut drei Wochen berichtet, dass der einstige Daimler-Manager die besten Chancen auf die Škoda-Führung hat. Kurz darauf berichtete die Redaktion, wie schwer sich Schäfer allerdings tut mit einem Umzug in die Tschechische Republik.
Schäfers Amtsnachfolger als Chairman und Managing Director der Volkswagen Group South Africa (VWSA) wird Robert Cisek. Die 44-jährige Führungskraft ist derzeit noch verantwortlich für die Produktionsstrategie des Wolfsburger Kernlabels VW Pkw. Zuvor arbeitete Cisek – wie viele andere VW-Manager – beim Wettbewerber BMW. Außerdem hatte der promovierte Industrial Manager und Mechanical Engineer als Consultant in Diensten der Beratungsgesellschaft McKinsey & Company gestanden.
Wann beginnt die Jagd auf "Jimny"?
Auf Thomas Schäfer warten bei Škoda zahlreiche drängende Aufgaben. So verfolgen VW-Konzernchef Herbert Diess und VWs Betriebsratsvormann Bernd Osterloh das Ziel, die Marke weitaus stärker als bisher gegen Fahrzeuganbieter mit vergleichsweise niedrigen Preisen wie Hyundai/ Kia aus Südkorea zu positionieren.
Andererseits dürfte es eigenmächtige "Ausflüge" Škodas in die Premiumliga wie in Form eines auf Wunsch erhältlichen Dachhimmels aus feinem Alcantara in der Baureihe Superb so bald nicht mehr geben. Erheblich wichtiger für das Škoda-Portfolio, raunen Wolfsburger Insider, wäre eine adäquate Antwort auf den erfolgreichen "Stadtgeländewagen" Suzuki Jimny.
Absehbar ist zudem eine wesentlich klarere Hinwendung der tschechischen VW-Volumenmarke zu Märkten in Zentral- und Osteuropa. Als Regionen mit großem Wachstumspotenzial gelten zudem der indische Subkontinent und etliche afrikanische Staaten. Als ausgewiesener Afrika-Kenner soll der Ex-VWSA-Leiter Schäfer hier schnellstmöglich nachhaltige Akzente setzen.
Mit einem vielsagenden "Auf Wiedersehen" nebst der Übersetzung "until we meet again" beschließt Südafrika-Fan Schäfer seine Ansprache. Über sein Wirken in Tschechien wird Automobilwoche berichten.
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