Die neue Elektromarke Polestar wird am 20. August ihren ersten Showroom in Deutschland eröffnen. Die Düsseldorfer Autohaus-Gruppe Adelbert Moll GmbH & CO KG wird an ihrem Stammsitz in der Berliner Straße eine exklusive Ausstellung nur für die neue E-Marke eröffnen. Sie werden von dem Hersteller als "Space" bezeichnet. Dies teilten Polestar-Deutschlandchef Alexander Lutz und die Moll-Gruppe der Automobilwoche mit.
"Die Moll-Gruppe war unser Wunschpartner und wir sind glücklich, sie beim Start dabei zu haben", sagte Lutz. Die Gruppe habe viel Erfahrung mit Premiummarken, mit der Marke Volvo Cars und dadurch auch mit dem Thema Elektromobilität. "Unsere neuen Partner haben erkannt, dass Polestar von Anfang an ein Top-Image hat. Deshalb war es nicht schwer, sieben hervorragende Autohäuser für unsere Marke begeistern zu können."
Insgesamt werde Polestar in Deutschland in den nächsten Monaten sieben Standorte eröffnen, nach Düsseldorf auch in Köln, Hamburg, Berlin, Stuttgart, München und Frankfurt/Main. Das Fehlen einer Repräsentanz in weiten Teilen Ostdeutschlands sei zwar noch ein Manko, räumte Lutz ein. "Allerdings sind wir mit diesen sieben Standorten in genau denjenigen Regionen vor Ort, in denen die Elektro-Mobilität den größten Zuspruch erfährt."
Polestar setze anders als andere neue Elektromarken auf die Erfahrung etablierter Autohändler, betont Lutz. "Wir wissen, wie wichtig lokale und regionale Investoren sind. Sie kennen den Markt vor Ort und haben den Zugang zu den passenden Kunden.
Moll: Polestar ist abolute Bereicherung
Markus Timmermanns, einer der vertretungsberechtigten Geschäftsführer der Moll-Gruppe und unter anderem zuständig für die neue Marke Polestar, zeigt sich sehr optimistisch. "Für uns ist die Marke Polestar eine absolute Bereicherung für das gesamte Marken-Portfolio der Moll Gruppe, gerade in Hinsicht auf das innovative Retailkonzept der Marke Polestar", sagte Timmermanns der Automobilwoche.
"Wir werden mit der Marke Polestar noch mehr Leute ansprechen können, um für die Elektromobilität zu begeistern", ist der Automananager überzeugt. Polestar passe "absolut" in das Markenportfolio von Moll. Unter anderem vertritt die Gruppe Volkswagen, Audi und Skoda sowie Volvo, Jaguar und Land Rover. Zudem ist die Moll-Gruppe im Rheinland bekannt wegen ihrer starken Sportwagen-Affinität mit den Marken Lamborghini, McLaren, Aston Martin und Ferrari.
"Da passt eine weitere innovative Marke wie Polestar genau rein, in unsere Markenvielfalt, um Autoliebhaber, Technologiebegeisterte und Elektromobilisten anzulocken", sagt Markus Timmermanns.
Kundenbestellungen "im vierstelligen Bereich"
Vorerst seien keine weiteren Standorte über die sieben neuen Partner hinaus geplant, ausgeschlossen sei dies aber nicht, sagte Polestar-Deutschlandchef Lutz weiter. "Unsere jetzigen Partner sind allesamt Wunschpartner. Aber wir schließen keine Expansion aus."
Der Leiter der Marke in Deutschland versicherte, dass die Lieferbarkeit des ersten Modells Polestar-2 sichergestellt sei. "Wir können noch in diesem Jahr liefern und beginnen noch im August mit den Auslieferungen."
Im Juni waren die ersten Einheiten des Modells aus China kommend am Hafen im belgischen Zeebrugge angekommen. Diese ersten Einheiten gehen derzeit nach Norwegen und Schweden. In Oslo eröffnete bereits im vergangenen Oktober der erste europäische Polestar-Showroom, von der Marke "Space" genannt.
Für den deutschen Markt gebe es bereits feste Kundenbestellungen "im vierstelligen Bereich", sagte Lutz. "Diese Autos wurden geordert, obwohl sie noch nicht gefahren werden konnten und noch nicht im Handel zu erleben waren." Es gebe sogar schon einen ersten Fan-Club der Marke in Deutschland.
Zu seinen Absatzerwartungen machte Lutz keine Angaben. "Die Nachfrage ist größer, als wir anfangs dachten. In Norwegen und in den Niederlanden ist das diesjährige Kontingent des Polestar-2 bereits ausverkauft, hier in Deutschland stehen wir kurz davor."
Für Polestar sei Deutschland ein Schlüsselmarkt, betonte Lutz. "Wer es in Deutschland schafft, der schafft es überall." Ob die Marke auch in weitere europäische Länder expandiere, sei noch nicht entschieden. "Zunächst konzentrieren wir uns auf die Kernmärkte für Elektroautos."
Roadshow startet am Wochenende
Lutz erwartet die Eroberung neuer Kunden bei vielen Marken. "Es wird einerseits überzeugte Elektrofahrer geben, die können auch von einem e-Up umsteigen auf den Polestar-. Aber es gibt auch Kunden, die die besondere sportliche Note unserer Marke schätzen, die vielleicht von einem Dreier-BMW umsteigen."
Polestar werde in Deutschland in den nächsten Wochen eine Roadshow durch alle sieben Städte starten, in denen die ersten Partner ihre "Spaces" eröffnen. Begonnen wird damit an diesem Wochenende in Hamburg. Auf der Webseite des Herstellers können sich Interessenten für Testfahrten anmelden.
Moll: Testfahrten schon ausgebucht
Beim Investor Moll zumindest ist man schon vor der Eröffnung des "Stores" sehr zufrieden mit dem ersten Kundenecho.
"Der aktuelle Auftragseingang bestätigt unsere Entscheidung, mit der Marke Polestar eine weitere starke und innovative Marke an Bord zu haben," sagt Geschäftsführer Timmermanns. "Die ersten Testfahrten waren nach wenigen Stunden bereits für die nächsten Wochen ausgebucht, was für das hohe Interesse der Kunden spricht."
Da als nächstes Modell ein potenter SUV angekündigt sei, werde man in diesem boomenden Segment gewiss weitere Kunden gewinnen können. "Wir sind schon jetzt gespannt darauf und freuen uns, gemeinsam mit Polestar auf eine innovative Zukunft in der Automobilwelt."
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