Den Namen Stephan Reil verbinden in Neckarsulm die meisten immer noch vor allem mit der Perfonrmance-Tochter Quattro und den leistungsstarken R- und RS-Modellen, die er entwickelte. Seit 1999 hatte Reil ab dem ersten RS4 Avant 18 Jahre lang alle Fahrzeugprojekte der Submarke betreut. Damit galt er neben den vier Quattro-Chefs, die in dieser Zeit kamen und gingen, als das Gesicht der 2016 in Audi Sport umbenannten Quattro GmbH.
Bis 2017, als er den Stuhl überraschen räume musste, um "eine neue Aufgabe innerhalb des Konzerns" zu übernehmen, wie Audi damals knapp mitteilte. Doch dem Standort blieb er treu. Nach drei Jahren in der zweiten Reihe kehrt Reil jetzt auf den Posten des Chefentwicklers zurück - und leitet sogar die Technische Entwicklung am gesamten Standort.
Hoffmann wechselt nach Ingolstadt
Zuletzt hatte Reil bereits als Chief Operating Officer (COO) in der Technischen Entwicklung am Standort gewirkt - unter Oliver Hoffmann. Weil der nun als COO ins Entwicklungsressort nach Ingolstadt wechselt, rückt Reil zum Leiter am Standort auf. "Auf Oliver Hoffmann folgt Stephan Reil als Leiter der Technischen Entwicklung am Standort Neckarsulm", erklärte eine Audi-Sprecherin gegenüber der Automobilwoche.
Den Posten als Entwicklungschef bei Audi Sport hatte Reil im Oktober 2017 an Hoffmann abgegeben, der anderthalb Jahre später zum Leiter der Technischen Entwicklung am gesamten Standort aufstieg - mit Reil als COO. Die Technische Entwicklung bei Audi Sport leitet seither Vicor Underberg.
Reil ist seit 30 Jahren bei Audi
Reil ist bereits seit 30 Jahren bei Audi. Im Juli 1990 war er als Trainee zu der VW-Tochter gekommen, arbeitete danach in der Konzept-/Vorentwicklung Motor und stieg dann zum Spartenleiter Fahrzeugindividualisierung in der damaligen Quattro GmbH auf, bevor bei der Tochter 1998 Leiter der Technischen Entwicklung wurde. Nach seinem Abgang von dieser Funktion blieb er in Neckarsulm, arbeitet dort zunächst in der Stabstelle Zukunftsfelder der Technischen Entwicklung am Standort. 2019 wurde er dann unter Oliver Hoffmann zum COO in der Technischen Entwicklung am Standort.
In seiner Zeit bei Audi Sport hatte Reil die Modellpalette der Performance-Tochter kräfitig ausgebaut - auf inzwischen 14 Modelle. Fast alle der derzeitige R- und RS-Modell tragen noch seine Handschrift. Erstmals nahm er auch SUVs ins Programm: 2013 legte er den RS Q3 auf, kurz nach seinem Abschied folgte 2018 der noch von Reil mitentwickelte RS Q8. Das wichtigste Projekt im neuen Job dürfte nun der vollektrische e-tron GT auf Basis des Porsche Taycan werden, der gerade seinen letzten Testfahrten absolviert - und dann noch in diesem Jahr in Neckarsulm in Serie gehen soll.
Audi Sport verliert Doppelspitze
Nicht neu besetzt wird Hoffmanns zweiter Job als Co-Chef von Audi Sport, den er in Personalunion innehatte. Dort bildete er seit 2019 eine Doppelspitze mit Julius Seebach. Mit dem Wechsel Hoffmanns nach Ingolstadt wurde die Doppelspitze gestrichen. Seebach führt die Audi-Tochter nun allein.
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