Der chinesische Elektroautohersteller Nio hat sich Kreditlinien in Höhe von 10,4 Milliarden Yuan (1,48 Milliarden Dollar) von sechs inländischen Banken gesichert.
Die Kreditgeber gehören alle zu staatlichen Geschäftsbanken mit Sitz in der ostchinesischen Provinz Anhui, darunter die China Construction Bank, die Industrial and Commercial Bank of China und die Bank of China.
Nio produziert in der Region mit der staatlichen Anhui Jianghuai Automobile Group gemeinsam Fahrzeuge. Der Vorsitzende von Nio, William Li, dankte der Provinzregierung für ihre Unterstützung
Der Coup von Nio soll die Sorgen der Aktionäre über die Liquidität des Unternehmens zerstreuen. Das an der New Yorker Börse notierte Unternehmen machte 2019 einen Verlust von 1,6 Milliarden Dollar und hatte am Jahresende nur noch 151 Millionen Dollar an liquiden Mitteln und kurzfristigen Anlagen übrig.
Bessere Verkaufszahlen
Nio hegt damit wieder Hoffnung nach schwierigen Zeiten. Schon im Februar hatte sich das Unternehmen Kreditlinien über 435 Millionen Dollar gesichert. Nio-Manager Hui Zhang hatte die Verhandlungen über die Milliarden-Kreditlinien Ende April in der Automobilwoche bestätigt.
Nio will den Absatz 2020 – trotz der Corona-Krise – im Vergleich zum Vorjahr steigern. "Wir planen auf jeden Fall bessere Verkaufszahlen als 2019", hatte Zhang gesagt.
Anfang Juli gab das Unternehmen bekannt, dass es in den drei Monaten von April bis Juni eine Rekordzahl von 10.331 Fahrzeugen ausgeliefert hat. 2019 waren es im gesamten Jahr 20.000 Einheiten.
Die Aktien von Nio stiegen im Juli zeitweise um mehr als das Doppelte und liegen aktuell bei knapp zehn Dollar.
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