Volkswagens legendärer Ex-Konzernchef Carl Hahn hat kürzlich – am 1. Juli – seinen 94. Geburtstag gefeiert. Doch sei er selbst weiter "auf der Sechseinhalbtage-Woche", wie Hahn im Interview mit der Automobilwoche erzählt. Er sei ihm wichtig, seine Tage mit Inhalten zu füllen.
Hahn engagiert sich mittlerweile in der Kindesbildung. "Wir fördern die Kinder zu wenig in Kindergärten, und das bremst die Entwicklung des Hirns. Das hat enorme Konsequenzen", sagte Hahn in dem Interview, das für die Automobilwoche Edition !125 Jahre Skoda" geführt worden war. "Ich bin in Verbindung mit einer der größten Genomforschungsfirmen aus China. Ich versuche, das nach Deutschland zu bringen", so Hahn. "In einem von mir unterstützten Projekt in Sachsen bringen wir Kleinkindern derzeit in 18 Kindergärten das Lesen und Rechnen in einer Fremdsprache bei. Und das ist kein Problem für sie. Dem Gehirnwachstum hilft das enorm."
Ja zur E-Mobilität
Hahn verfolgt auch das Geschehen in der Automobilwelt noch genau. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Volkswagen glaubt an die Elektromobilität. "Wenn man einen Otto- und einen Elektromotor auseinandernimmt und sie nebeneinanderlegt, dann hat man ein so anschauliches Bild vor Augen, das klar macht, dass diese Entwicklung nicht aufzuhalten ist", sagte Hahn. "Herbert Diess hat im Volkswagen-Konzern wieder aufgenommen, was zu meiner Zeit schon mit dem Golf CityStromer angelaufen war. Es war sicher ein geschickter Schachzug", so Hahn.
Voraussetzung für Elektromobilität aber seien geringe Stromkosten und sauberer Strom. "Das ist wichtig, um die Temperatur dieses Planeten nicht durch luftverschmutzende Energiegewinnung weiter ansteigen zu lassen", sagte Hahn.
Befragt nach den Vorreitern in der E-Mobilität, sagte Hahn: "Ich orientiere mich an Zahlen, daher muss man Tesla schon sehr genau betrachten. Sie wachsen und sind weiter im Kommen. Bei vielen anderen sind es Strohfeuer." Die Entwicklung gehe insgesamt zur Elektromobilität, "aber nicht alle werden gewinnen".
Hahn war von 1982 bis 1992 Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG.
Das ganze Interview lesen Sie in der Edition "125 Jahre Skoda", hier erhältlich.