Als Professor hat er die Uni Duisburg-Essen schon Ende Februar verlassen. Jetzt nimmt der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer auch das von ihm gegründete Forschungsinstitut mit. Das CAR Center Automotive Research, das bisher ein Uni-Institut war, habe er nun als privates Unternehmen neu gegründet, sagte Dudenhöffer der Automobilwoche - unter gleichem Namen, aber ohne den Zusatz "an der Universität Duisburg-Essen". Sitz ist weiter in Duisburg.
"Das ist mein Baby. Deshalb möchte ich das weitermachen", sagte der 68-Jährige, der aus Altersgründen aus dem Uni-Betrieb ausgeschieden war. Das neue CAR-Institut werde vor allem die bisherigen Kongresse fortführen. "Auch meine Studien werde ich fortsetzen." Neben Dudenhöffer habe das neue Institut bisher sieben Mitarbeiter. "Das ist noch im Aufbau."
Vertrag in der Schweiz aufgelöst
Dudenhöffer hatte die Uni Duisburg-Essen Ende Februar verlassen, weil man sich nicht einigen konnte, wie er nach der Pensionierung weiterbeschäftig werden kann. Eigentlich hatte Dudenhöffer angekündigt, stattdessen an die Hochschule St. Gallen in der Schweiz zu wechseln.
Den Vertrag dort habe man aber schon im Mai wieder gelöst - "im gegenseitigen Einvernehmen", wie Dudenhöffer sagte. Es habe sich gezeigt, dass sich die Arbeit seines Instituts nur schwer mit den Regeln der Hochschule in Einklang bringen lasse. Es hätte die Gefahr von Interessenkonflikten bestanden. Deshalb habe man vereinbart, nur projektbezogen zusammenzuarbeiten - ohne festen Vertrag.
Nicht der erste Umzug
Für das Center Automotive Research ist es nicht der erste Umzug: Gegründet hatte Dudenhöffer das Institut im Jahr 2000 an der Fachhochschule Gelsenkirchen, an der er damals lehrte. Nach seinem Wechsel an die Uni Duisburg-Essen 2008 nahm er das Institut dorthin mit. "Und jetzt nehme ich es mit nach Hause", so Dudenhöffer mit einem Augenzwinkern.
Erste Veranstaltung des neuen CAR-Instituts soll das IT-Symposium Ruhr am 9. September sein. Im Januar 2021 soll dann das traditionsreiche Car-Symposium in Bochum folgen, das Dudenhöffer bereits seit 20 Jahren veranstaltet. "Drücken wir die Daumen, dass man bis dahin wieder ohne fünf Meter Sicherheitsabstand eine Konferenz machen kann." Als Redner eingeplant ist unter anderem VW-Chef Herbert Diess.
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