Renault sieht im Zuge seiner tiefgreifenden Restrukturierung keine Chance für einen Fortbestand des Alpine-Werkes in Dieppe.
Bei der Vorstellung seiner Sparpläne erklärte der Autobauer am Freitag, man denke über eine Umwidmung des Werkes in Dieppe "nach dem Auslaufen der Produktion des Alpine A110" nach.
Renault-Präsident Jean-Dominique Senard sagte dazu am Freitag bei einer im Internet übertragenen Pressekonferenz: "Alpine ist eine wunderbare Marke. Klar ist heute, dass es für das Werk in Dieppe keinen Status Quo geben kann."
Die Mitarbeiter in Dieppe seien höchst qualifiziert, diese Fähigkeiten wolle man auch künftig nutzen. Es liege nun am kommenden CEO de Meo, eine Strategie für das Sport- und Premiumsegment von Renault zu formulieren.
"Kein Cross-Badging" mit Nissan
Interims-Chefin Clotilde Delbos betonte, es werde bei Renault "kein Cross-Badging" mit Nissan geben, also kein bloßes Austauschen von Markenemblemen auf sonst baugleichen Fahrzeugmodellen. "Aber wir wollen maximal von der Allianz profitieren", so Delbos.
Zur künftigen Modellportfolio der Renault-Marken wollten sich Delbos und Senard nicht äußern. Dies zu definieren, sei Aufgabe des am 1. Juli startenden neuen Vorstandschefs Luca de Meo, sagte Delbos.
In den vergangenen Tagen war in der französischen Presse über ein Aus für die Limousinen von Renault spekuliert worden, wovon vor allem der Talisman betroffen wäre. Ungewiss ist auch die Zukunft der Vans Scénic und Espace.
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