Eigentlich war die Eröffnung für Anfang April vorgesehenen, doch die Corona-Krise vereitelte die große Party. Nachdem Einkaufen in Deutschland nun unter Hygiene-Auflagen wieder möglich ist, hat die Hahn Gruppe die Premiere des ersten Porsche Pop-up Stores in Deutschland nachgeholt und den Start in kleinem Kreis und mit Mundschutz gefeiert.
"Der City Store im Breuningerland Sindelfingen ist unser erster Betrieb, der einem völlig neuen Vertriebsformat folgt", sagte Steffen Hahn, Geschäftsführer der Hahn Gruppe, bei der Eröffnung. Das innovative Konzept ermögliche die ideale Verbindung zwischen digitaler und physischer Welt auf kleinstem Raum. "Wir kommen direkt zu den Kunden – dorthin wo sie sich aufhalten." Weltweit gibt es bisher nur eine Handvoll ähnlicher Porsche-Standorte.
Während das große Einkaufszentrum vor den Toren Stuttgarts normalerweise täglich von Tausenden Kunden frequentiert wird, herrscht an diesem Nachmittag nur wenig Betrieb. Während Steffen spricht, werden die Kunden über den Lautsprecher aufgefordert, Masken zu tragen, Abstand zu halten und die Hygieneregeln zu beachten.
Für Porsche-Vertriebschef Detlev von Platen ist es trotzdem der richtige Zeitpunkt, mit diesem neuen Format an den Start zu gehen. "Ich bin überzeugt, dass die Menschen nach wochenlangem Daheimsitzen froh sind, wieder raus zu können an einen Ort, an dem sie sich wohlfühlen".
Das Konzept Porsche Now soll sich bewusst von dem eines klassischen Autohauses unterscheiden. In dem kleinen Shop ist lediglich ein knallroter Porsche Taycan ausgestellt, der vor einer gemäldeartigen Mooswand in Szene gesetzt wird. Dazu kommen große Bildschirme, auf den sich Autos bereits konfigurieren lassen und das Gebrauchtwagenangebot der Hahn-Gruppe verfügbar ist. Auch Zubehör wie Reisekoffer oder Playmobil-Modelle von Porsche wird verkauft.
Auch andere Marken sollen ausgestellt werden
In dem Shop sind lediglich drei Mitarbeiter zugegen. Die Beratung durch einen Verkäufer samt Lack- und Materialproben ist in einem separaten Raum möglich. "Für uns ist es wichtig, auch jüngeren und weiblichen Kunden die Möglichkeit zu geben, mit der Marke in Kontakt zu treten", sagt von Platen. Dafür sei dies der ideale Platz. Großen Wert wird auf den Schutz der Besucher gelegt. Eine neue Anlage aus der Medizintechnik filtert Viren, Bakterien und Keime aus der Luft. Ansonsten gelten die üblichen Hygieneregeln.
Der Mietvertrag läuft über drei Jahre. Nach Porsche sollen auch im nächsten Jahr weitere Marken der Gruppe ausgestellt werden. Das könnte beispielsweise ein Audi e-tron oder die Seat-Sportmarke Cupra sein. Zu den Investitionen in das neue Format sind weder der Hahn Gruppe noch Porsche genaue Angaben zu entlocken.
Ein Geschäftsmodell stecke nicht dahinter, sagt Frank Brecht, Geschäftsführer der Hahn Gruppe. Der Verkauf von Autos steht nicht im Vordergrund. Stattdessen sollen neue Kunden angelockt werden und mit der Marke in Kontakt treten. Während das Ziel ursprünglich 40 Besucher pro Tag vorsah, ist Brecht angesichts der Corona-Krise auch schon mit weniger zufrieden. "Jetzt gehen wir eher davon aus, dass es zehn sind."
Die Hahn Gruppe zählt zu den großen Autohändlern in Deutschland und vertreibt die Marken VW, VW Nutzfahrzeuge, Audi, Porsche, Seat und Cupra. Die 35 Betriebe, darunter fünf Porsche-Zentren, sind vor allem in der Metropolregion Stuttgart verteilt. Bei der Hahn Gruppe sind rund 2000 Mitarbeiter beschäftigt.
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