Während der Vermietmarkt im Zuge der Corona-Krise eingebrochen ist und die Vermieter teilweise Verluste im dreistelligen Millionenbereich meldeten, kam Sixt bislang offenbar vergleichsweise glimpflich davon. Ein Verlust von rund fünf Millionen Euro steht für das erste Quartal 2020 in den Büchern.
Für das zweite Quartal rechnet der Vermieter mit großen Verlusten. "Das zweite Quartal wird wahrscheinlich das schlechteste in der Geschichte des Unternehmens", sagte Vorstandsvorsitzender Erich Sixt bei der Vorstellung der Ergebnisse. "Ich bin optimistisch, dass wir dieses Jahr mit einem positiven Ergebnis beenden werden", betonte der Unternehmer dennoch. Viel hänge davon ab, dass die Politiker die Beschränkungen zügig lockern. Und danach sieht es momentan aus.
Einen Teil seines Optimismus zieht Sixt aber auch aus der schlechten Situation der Wettbewerber. Denn die stehen mit dem Rücken zur Wand. Anfang Mai hatte sich Konkurrent Hertz mit den Gläubigern auf eine Sanierung geeinigt und die Entlassung von 10.000 Mitarbeitern angekündigt. Avis meldete einen Verlust von 148 Millionen Dollar und Europcar verzeichnete ein Minus von 105 Millionen Euro.
Sixt verkleinert Flotte
"Das müsste zumindest zu einer stabilen Preissituation auf dem Vermietmarkt führen", sagte der Sixt-Chef. Er gehe sogar davon aus, dass die Preise steigen, weil keiner sich einen Preiskampf leisten könne. "Es hilft uns, dass die gesamte Branche ihre Flotten reduzieren muss", so Sixt.
Auch das Münchner Unternehmen hatte seine Flotte im März bereits um 8 Prozent reduziert und hat inzwischen 20.000 Fahrzeuge weniger im Portfolio. Auch für Mai und Juni plant Sixt, den Fuhrpark weiter zu verkleinern. Dadurch erwartet sich Sixt Einsparungen von "hunderten Millionen Euro", die man aber noch nicht genau beziffern könne. Man sei ständig dabei, die Flotte der Nachfrage anzupassen. Erst im Juli will der Vermieter die Zahl der Fahrzeuge wieder aufstocken.
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