Hyundai Motor hat mit der Roboterweste Vest EXoskeleton (VEX) einen neuen tragbaren Assistenten entwickelt, der die Leistungsfähigkeit von Industriearbeitern durch Entlastung der menschlichen Gelenke langfristig steigern soll. Die Weste imitiert die Bewegung von menschlichen Gelenken, steigert zugleich die möglichen Lasten. Die Ergebnisse von zehnmonatigen Versuchen zeigen Hyundai zufolge, dass die Gelenke der Mitarbeiter entlastet werden; zudem sei die Produktivität durch den Einsatz der Westen gestiegen.
Die ohne Batterie auskommende tragbare Weste nutzt dabei erstmals polyzentrische Achsen, um die natürliche Beweglichkeit des menschlichen Schultergelenks nachzubilden. Dafür werden mehrere Drehpunkte mit einer Multi-Link-Muskelunterstützung kombiniert, wodurch der Arbeiter bei größeren Gewichten entlastet wird.
Die VEX wird wie ein Rucksack getragen und wiegt mit 2,5 Kilogramm zwischen 22 und 42 Prozent weniger als Wettbewerbsprodukte, heißt es bei Hundai. Der Benutzer legt seine Arme durch die Schultergurte der Weste und befestigt dann Brust- und Hüftgurte. Das Rückenteil kann für die Anpassung an verschiedene Körpergrößen um bis zu 18 Zentimeter verstellt werden. Der Grad der Kraftunterstützung ist über sechs Stufen auf bis zu 5,5 Kilogramm einstellbar.
Ideal für Arbeiter an Produktionslinie
Ideal sei die VEW für Arbeiter an der Produktionslinie, die hauptsächlich über Kopf arbeiten. Die Roboterweste unterstützt sie zum Beispiel beim Verschrauben der Fahrzeuge an der Unterseite, beim Einpassen von Bremsanlagen oder beim Anbringen von Auspuffanlagen. Hyundai will damit nicht nur die eigenen Mitarbeiter unterstützen, sondern diese Weste auch vermarkten. Genannt wurde ein Preis in der Größenordnung von 3000 bis 3500 US-Dollar.
Bereits einige Zeit im Einsatz – und in der Vermarktung – ist bei Hyundai das sogenannte Chairless Exoskeleton, dass dem Werker ohne Stuhl eine bequeme Sitzposition ermöglicht und für Lasten bis zu 150 Kilogramm geeignet ist. Es soll Kniegelenke, Wirbelsäule und Muskulatur der Mitarbeiter schonen. Exoskelette kommen beispielsweise auch bei Audi, Volkswagen und Nissan zum Einsatz, um die Mitarbeiter zu entlasten.
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