Hersteller und Importeure schieben die Unterstützung für ihre Vertriebspartner an. "Viele Fabrikate unterstützen ihre Partner, das ist sehr positiv", lobt Thomas Peckruhn, Vizepräsident beim Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK). "Entscheidend ist, dass die Händler genügend Liquidität haben. Gerade im Frühjahrsgeschäft haben sich viele Händler stark bevorratet, es ist die wichtigste Verkaufszeit im ganzen Jahr."
Bei vielen Fabrikaten laufen die Verhandlungen über einzelne Maßnahmen noch, andere sind bereits weiter wie die FCA-Gruppe. In einem Schreiben an die Vertriebspartner sichert der Importeur umfangreiche Unterstützung zu.
So verschiebt die FCA Bank die in den kommenden zwei Monaten fälligen Raten pauschal um 60 Tage, die Fälligkeiten von Ersatzteilen wird von 60 auf 90 Tage verlängert, die letzte Teilzahlung gemäß Zahlungsplan um 90 Tage verschoben.
FCA-Gruppe schnürt umfangreiches Paket
Zudem schraubt der Importeur seine Erwartungen zurück. Die Voraussetzungen im Rahmen der Bonusregelungen für qualitative Maßnahmen gelten als erfüllt. Hat ein Händler aufgrund der aktuellen Entwicklungen seine Ziele nicht erreicht, werden die Ziele individuell angepasst. Audits und Trainings setzt die FCA-Gruppe aus.
Auch das Funktionieren der Lieferkette ist laut Schreiben sicher. So liefert der Logistikdienstleister Mosolf weiter Fahrzeuge aus, bei der Lieferung von Ersatzteilen aus Italien geben es derzeit, mit Ausnahme einzelner Teile, "grundsätzlich keine relevanten Einschränkungen".
Auch Volvo Car Germany hat seinen Vertriebspartnern bereits Unterstützung zugesichert. So will der Importeur die Auszahlung diverser Boni vorziehen und bei der Nicht-Einhaltung von Fristen wie Meldefristen auf Konsequenzen verzichten.
Klarheit schaffen und Aufwand minimieren
Bei anderen Fabrikaten wie den Marken der PSA-Gruppe laufen die Verhandlungen noch. "Mit Skoda sind wir noch in Gesprächen über die Gewährung von Boni. Volumenabhängige Zahlungen sollten für das erste und zweite Quartal garantiert werden", erläutert ZDK-Vize Peckruhn, der zugleich auch Präsident beim Verband Deutscher Skoda-Vertragspartner ist.
Entscheidend für Peckruhn ist, dass die Fabrikate die Händler nicht nur in puncto Liquidität unterstützen, sondern auch Klarheit über die Belieferung schaffen und den Aufwand beispielsweise durch Audits minimieren.
"Ob die Maßnahmen reichen, lässt sich nicht sagen", ergänzt Peckruhn. "Das hängt davon ab, wie lange die Situation anhält: Je länger sie dauert, desto höher ist das Bestandsrisiko."
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