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Samstag, 22. Februar 2020, 00.03 Uhr

Rhabarber statt Chemie:
Das Autointerieur wird nachhaltiger

Recycelte und nachwachsende Rohstoffe sind in Autos nichts Neues. Doch im Gegensatz zu früher verstecken Hersteller die Öko-Materialien nicht mehr nur hinter den Konsolen. Das Kalkül ist klar.

BMW i3 Urban Suite: Das Eichenholz für den Tisch und die Taschenablage stammt aus zertifizierter Holzwirtschaft. (Foto: BMW)
BMW i3 Urban Suite: Das Eichenholz für den Tisch und die Taschenablage stammt aus zertifizierter Holzwirtschaft. (Foto: BMW)

Ausgediente PET-Flaschen, Altkleider, Flachs und der Verschnitt aus der eigenen Produktion: Autohersteller bedienen sich seit langem recycelter und nachwachsender Rohstoffe - künftig sollen die Käufer das auch sehen. Das bringt selbst etablierte Hierarchien durcheinander.

Mit einem möglichst umweltfreundlichen Antrieb ist es für Daimler-Chef Ola Källenius heute nicht mehr getan. Damit das Auto und mit ihm seine Hersteller eine Zukunft haben, müsse der Einsatz von Material und Energie reduziert, Teile wiederverwendet und Rohstoffe recycelt werden.

Das sagte Källenius im Januar auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas. Nur so könnten das gesamte Produkt und seine Produktion nachhaltig und damit CO2-neutral werden. Für seine Firma hat Källenius dieses Ziel für 2039 ausgegeben. Bei anderen Herstellern gibt es ähnliche Vorgaben.


Kein Versteckspiel mehr

Das zwingt sämtliche Bereiche eines Unternehmens zum Umdenken und eröffnet zugleich neue Möglichkeiten. Nirgends wird das so deutlich wie beim Design. Weil Nachhaltigkeit im Trend liegt, müssen die Kreativen die Materialien aus der Bio- oder der Wertstofftonne nicht mehr verstecken, sondern können sie prominent inszenieren.

"Natürlich gab es schon immer Dämmmatten aus nachwachsenden Rohstoffen oder recyceltem Müll", sagt Steffen Köhl, der bei Mercedes das Advanced Design leitet. "Doch jetzt holen wir solche Materialien aus der Deckung und trauen uns auch, sie zu zeigen." Die in Las Vegas enthüllte Mercedes-Studie AVTR soll mit seinem vielen Zierelementen aus Rattanholz eine Art Werbeträger für den Naturschutz sein.


Zertifiziertes Holz und olivengegerbtes Leder

Konkurrent BMW geht offensiv mit dem Recycling um und spricht von neuem "Müll", der in seinen Modellen Einzug hält. Nachdem die Modelle i3 und i8 ohnehin schon Innenräume aus besonders nachhaltigen Materialien hatten, haben die Bayern zur CES noch einmal nachgelegt und eine Kleinserie des i3 weiter ins Grüne geschoben: Der Tisch und die Taschenablage im i3 Urban Suite seien aus geöltem Eichenholz hergestellt worden, das aus zertifizierter Holzwirtschaft stamme. Das Leder im Fond sei dank Olivengerbung komplett schadstofffrei. Auch der Stoff sei nachhaltig: Er bestehe aus reinem PET-Rezyklat.

Wurde die Fußmatte bislang mit mehreren unterschiedlichen Kunststoffarten hergestellt, die laut BMW nicht wieder voneinander getrennt und wiederverwendet werden konnten, habe man diese auf eine Materialienkombination reduziert. Die Fußmatte könne jetzt nach ihrer Verwendung im Fahrzeug zu 100 Prozent wieder in den Materialkreislauf integriert werden, so der Hersteller.

Ebenfalls mit alternativen Materialien wirbt Skoda bei der Studie Vision IN, die im Februar auf der Motor Show in Delhi enthüllt wurde: Ausgerechnet in Indien, wo die Straßen voll Schmutz sind und die Menschen oft buchstäblich im Müll leben, zeigen die Tschechen ein SUV mit veganen Verkleidungen am Boden und Dach. Konsolen und Sitzbezüge sind aus Leder, das mit Eichenextrakten oder mit Rhabarber statt mit Chemikalien behandelt wurde. Und die Fußmatten sind aus sogenanntem Ananasleder, das aus Blättern der Tropenfrucht hergestellt wird, erläutert Designchef Oliver Stefani.


Der Boden in der Mercedes-Studie AVTR besteht aus Rattan – einem natürlichen und schnell wachsenden Rohstoff. (Foto: Daimler)

Öko-Einsatz soll Reputation aufpolieren

Solche Überlegungen kommen nicht von ungefähr, sagt Designer Lutz Fügener. "Das Thema Nachhaltigkeit schwingt in den letzten Jahren sehr hoch in der Automobilindustrie", hat der Professor an der Hochschule Pforzheim beobachtet. Er glaubt, dass die Hersteller damit ihre in vielen Märkten schwindende Reputation aufpolieren wollen. Der Innenraum biete dafür ein zunehmend geeignetes Spielfeld, da er nicht zuletzt durch die Überlegungen zur Automatisierung des Fahrens viel mehr in den Mittelpunkt der Wahrnehmung gerückt sei.

Dabei sieht Fügener grundsätzlich drei Stoßrichtungen bei Konzepten für die Kabine: Mehr Funktionalität, was sich derzeit allerdings stark auf Konnektivität reduziere, Nachhaltigkeit und Ästhetik. "Und im Idealfall bekommt man alle drei unter einen Hut."


Das Auto ist doch kein Wohnzimmer

Zwar sieht Fügener zudem deutliche Fortschritte bei den Zulieferern, die den Autoherstellern neue Materialien und damit neue Möglichkeiten böten. Doch ganz so einfach sei die Umstellung nicht, räumt der Designer ein. "Die parallele Entwicklung von der Nachhaltigkeit der Materialien und deren Ästhetik ist schwierig."

Nicht alles, was nachhaltig ist, werde auch als schön empfunden. Zudem ließen sich viele mittlerweile etwa in der Wohnung akzeptierte, alternative Materialien im Auto nicht einsetzen, weil sie zu leicht brennen oder bei einem Unfall splittern könnten oder schlicht nicht die hohen Anforderungen an die Haltbarkeit erfüllen.

Erschwerend hinzu komme, dass der oft konservativ kaufende Kunde bestimmte Vorstellungen von einem hochwertigen Interieur habe, die er meist nicht gerne ablegt, gibt Fügener den "Schwarzen Peter" an den Verbraucher weiter. "Denn die Heilige Dreifaltigkeit von Leder, Klima, Wurzelholz lebt in den Köpfen der Kunden weiter".

Doch die ersten Marken haben - oft gerade bei ihren besonders zukunftsgewandten Modellen - entsprechende Schritte gemacht: Stromer wie den Porsche Taycan, den Audi E-Tron und die Luxusautos von Tesla gibt es nach Angaben der Hersteller auch mit einem veganen Interieur. Und Land-Rover-Designchef Garry McGovern hat bei Neuheiten wie dem Evoque nicht die Luxusversion mit Ledersitzen an die Spitze der Modellpalette gesetzt, sondern eine nachhaltigere Variante mit Stoffsitzen. (Von Thomas Geiger, dpa/fuh)

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