Der VW-Konzern forciert seine Bemühungen auf dem Weg zur Software-enabled company. "Das ist eines der Schlüsselthemen, um uns für die nächsten 10, 20 Jahre zukunftsfest zu machen", sagte Christian Senger auf der Automobilwoche-Veranstaltung "Smart Data – Car Data" in München. Im Markenvorstand von VW Pkw ist Senger verantwortlich für das Ressort Digital Car & Services. Zudem führt er die neu gegründete Car.Software-Organisation des VW-Konzerns.
Der damit verbundene Transformations-Sprung ist nach Ansicht des Wolfsburger Topmanagers "noch schwieriger als der Sprung in eine emissionsfreie Mobilität" zu bewerkstelligen. Senger: "Es gibt keinen Geschäftsbereich, der nicht davon betroffen ist". Seine unmissverständliche Ableitung daraus lautet: "Der ganze Laden hängt an dem Ding dran". Auch bei den neuen Stromern der ID.-Modellfamilie von VW kommt Software eine tragende Rolle zu.
Ende der VW-internen Bettelei
Die Anzahl von Partnerunternehmen, mit denen VW auf dem IT-Sektor kooperiert, wird der Weltmarktführer sukzessive reduzieren. Den Anteil von in Eigenregie entwickelter Software wird VW in den nächsten Jahren von derzeit unter 10 auf rund 60 Prozent erhöhen. "Wir brauchen mehr eigene Skills", hob Senger in diesem Kontext hervor. Im Interview vor der TV-Kamera von Automobilwoche nannte Senger erstmals die Zahl von 11.000 IT-Fachkräften als Zielgröße für den Konzern.
Innerhalb des VW-Konzerns liegt die von Senger geführte Car.Software-Organisation nach seinen Worten "inzwischen auf Augenhöhe mit den Marken wie Porsche". Senger mit augenzwinkerndem Blick auf die entsprechende Ausstattung seiner Teams mit finanziellen Budgets: "Wir sind keine Bittsteller mehr". Und, mit selbtbewusstem Lächeln: "Wir werden immer stärker als Partner wahrgenommen".
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