In künftigen E-Autos der südkoreanischen Hersteller Hyundai und Kia wird Know-how des US-amerikanischen Start-ups Canoo stecken, das bis zu seiner Umbenennung Evelozcity hieß.
Die Unternehmen wollen gemeinsam an einer Plattform für Elektrofahrzeuge arbeiten. Diese werde auf der Skateboard-Plattform von Canoo basieren, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung.
Hyundai verspricht sich davon Vereinfachung durch Standardisierung: Entwicklung und Produktion neuer Elektrofahrzeuge der Marken sollen durch die Plattform weniger kostspielig werden, wodurch auch die Preise im Handel niedrig gehalten werden sollen.
Die skalierbare Skateboard-Plattform enthält die wichtigsten Antriebskomponenten und ermöglicht dadurch verschiedene Aufbauten, sodass Fahrzeuge für diverse Ansprüche und in mehreren Größen auf derselben Grundlage hergestellt werden können.
Hyundai und Kia wollen bis 2025 zusammen knapp 90 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung der Elektromobilität investieren. Bis dahin sollen 25 Prozent des gemeinsamen Absatzes umweltfreundliche Fahrzeuge sein.
Albert Biermann, Head of Research and Development bei Hyundai, wird in der Mitteilung zitiert: "Wir werden mit Canoo-Ingenieuren zusammenarbeiten, um ein kosteneffizientes Hyundai-Plattformkonzept zu entwickeln, das bereit für das autonome Fahren und für die Masseneinführung geeignet ist."
Und Canoo-CEO Ulrich Kranz sagt: "Mit einem globalen Leader wie Hyundai zusammenzuarbeiten, ist ein bestätigender Moment für unser junges Unternehmen. Es ist uns eine Ehre, Hyundai dabei zu helfen, Elektrofahrzeug-Architekturkonzepte für künftige Modelle zu entwickeln."
Deutsches Management
Canoo hatte im vergangenen Jahr – nur 19 Monate nach der Firmengründung – sein erstes eigenes Elektroauto vorgestellt: einen Kleinbus, den es nur in einer Art Abonnement für Miet- und Sharingzwecke geben wird. Das Fahrzeug soll 2021 zunächst für China und die USA bei Auftragsfertigern in Produktion gehen.
In Planung sind auf längere Sicht ein Lifestyle-Fahrzeug, ein Pendlerfahrzeug, ein Lieferwagen und ein für Ride-Hailing-Zwecke optimiertes Modell. Die Reichweite der Stadtautos soll bis zu 480 Kilometer betragen.
Gründer von Canoo sind die beiden deutschen Automanager Ulrich Kranz und Stefan Krause. Krause war früher Finanzvorstand von BMW und CFO der Deutschen Bank. Kranz war früher ebenfalls bei BMW und entwickelte dort das Elektroauto i3. Gemeinsam waren Krause und Kranz danach kurze Zeit beim kalifornischen Start-up Faraday Future, wonach sie sich dann selbstständig gemacht haben. Im April 2018 stieß Ex-Opel-Chef Karl-Thomas Neumann für kurze Zeit zum Management dazu. (mer)
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